Keine Angst vor Potter? Chelsea-Stars sollen ihren Ex-Trainer verspottet haben!
London - Als "magisch" kann die so kurze wie erfolglose Amtszeit von Graham Potter (47) beim FC Chelsea nun wahrlich nicht bezeichnet werden. Und trotzdem verpassten ihm die Spieler offenbar zauberhafte Spitznamen, die nicht unbedingt für seine Stellung als Respektsperson sprechen.
So sollen die "Blues"-Kicker ihren am Sonntag entlassenen Ex-Übungsleiter heimlich "Harry" und "Hogwarts" genannt haben, wie The Athletic nun berichtet.
Die Beinamen spielen auf die beliebte "Harry Potter"-Buchreihe der Schriftstellerin Joanne K. Rowling (57) an und liegen beim Nachnamen des englischen Trainers natürlich auf der Hand.
Schon seit Jahren muss sich der Coach in der britischen Presselandschaft mit mehr oder weniger einfallsreichen Wortspielen aus der fiktiven Zauberwelt rumschlagen, allerdings soll das Autoritätsproblem des 47-jährigen Tuchel-Nachfolgers laut dem Bericht weit über Gleis 9 3/4 hinausgegangen sein.
Demnach haben die Chelsea-Stars ihren Boss und sein Trainerteam als konfliktscheue Abnicker eingestuft, die nie die Rolle des "Bad Cops" einnehmen wollten, auch wenn das wohl ab und an nötig gewesen wäre. Unter seinem Vorgänger, der inzwischen bekanntlich beim FC Bayern auf der Bank sitzt, sei das noch anders gewesen.
Außerdem sollen die Profis des Tabellenelften der Premier League am Mitspracherecht ihres Chefs an der über 300 Millionen Euro teuren Winter-Einkaufstour gezweifelt haben.
Graham Potter musste beim FC Chelsea einen aufgeblähten Kader dirigieren
Der vom US-amerikanischen Besitzer Todd Boehly (49) finanzierte Kaufrausch führte letztendlich auch zum extrem aufgeblähten Profikader mit 32 Spielern, die auf dem Papier fast alle für die Startelf in Frage kämen.
Die Teamsitzungen auf dem Vereinsgelände seien nach Athletic-Infos manchmal so überfüllt gewesen, dass Akteure auf dem Boden Platz nehmen mussten. Volle Kabinen hätten die Kicker zudem zum Umziehen auf den Fluren gezwungen.
"Zeitweise hatte er den Eindruck, ein überladenes Schiff allein durch einen Sturm zu steuern", beschrieb das Sportportal Potters Gefühlswelt.
Nicht gerade die besten Voraussetzungen, um gute Arbeit zu leisten, denn seine fachliche Klasse hatte der Trainer zuvor bei Brighton & Hove Albion eigentlich nachgewiesen. Allerdings konnte er während den drei Jahren an der englischen Südküste auch stets auf die Besonnenheit des Umfelds vertrauen.
Sein vorheriger Assistent Bruno Saltor (42) hat den Zauberstab an der Stamford Bridge nun vorerst übernommen, als langfristige Lösungen werden der eben erst in München gefeuerte Julian Nagelsmann (35) sowie Eintracht-Coach Oliver Glasner (48) gehandelt.
Titelfoto: GLYN KIRK / AFP