BVB wollte ihn einst verschenken: Skandal-Profi findet neuen Klub

Ankara (Türkei) - Gleich zweimal scheiterte ein Engagement von Ex-Nationalspieler Nico Schulz (31) an Fan-Protesten, jetzt hat er nach über einem Jahr Vereinslosigkeit doch einen neuen Klub gefunden. Der Linksverteidiger wechselt in die 2. türkische Liga zu Ankaragücü.

Nico Schulz (31), zuletzt in Diensten von Borussia Dortmund unterwegs, hat einen neuen Arbeitgeber gefunden.
Nico Schulz (31), zuletzt in Diensten von Borussia Dortmund unterwegs, hat einen neuen Arbeitgeber gefunden.  © Marco Steinbrenner/dpa

Beim Süper-Lig-Absteiger unterzeichnet der Deutsche einen Zweijahresvertrag, wie der Klub am heutigen Donnerstagmorgen mitteilte.

Für Schulz, der in seiner Laufbahn zuvor bei diversen Bundesliga-Klubs gespielt hatte, bedeutet der Wechsel den ersten Karriere-Schritt ins Ausland.

Zuletzt stand er bei Borussia Dortmund unter Vertrag, vier Jahre, nachdem er von der TSG 1899 Hoffenheim für rund 25 Millionen Euro in den Ruhrpott gewechselt war, wurde sein Vertrag im Sommer 2023 jedoch aufgelöst.

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Dem vorausgegangen war eine Saison, in der Schulz unter dem damaligen Trainer Edin Terzić (41) kein einziges Pflichtspiel bestritten hatte und außerdem auch persönlich in Schwierigkeiten geraten war.

Seine Ex-Freundin hatte im Juni 2022 Anzeige wegen häuslicher Gewalt gegen den 31-Jährigen erstattet, das Verfahren wurde im Februar 2024 gegen eine Zahlung an gemeinnützige Einrichtungen vorläufig eingestellt.

Vorwürfe der häuslichen Gewalt gegen Nico Schulz erschwerten Vereinssuche

Insgesamt zwölfmal lief Nico Schulz (r.) im DFB-Trikot auf, danach ging seine Karriere aber steil bergab.
Insgesamt zwölfmal lief Nico Schulz (r.) im DFB-Trikot auf, danach ging seine Karriere aber steil bergab.  © Federico Gambarini/dpa

Die Kombination aus mangelnder sportlicher Perspektive und dem privaten Rechtsstreit sorgte dafür, dass der BVB Schulz im vergangenen Sommer notfalls verschenken wollte, um ihn loszuwerden, und schließlich den Vertrag mit dem zwölfmaligen Nationalspieler gegen eine Abfindung in Millionenhöhe auflöste.

Danach hielt sich Schulz selbst fit, bis er im März ein Probetraining beim englischen Zweitligisten Sheffield Wednesday absolvierte. Ein Engagement scheiterte allerdings an einem Aufschrei der Fans.

Ähnliche Probleme gab es auch in diesem Sommer, als er rund einen Monat beim Regionalligisten SV Babelsberg 03 mittrainierte, kurz nach Bekanntwerden und darauffolgenden Fanprotesten war sein Gastspiel aber schnell wieder beendet.

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Jetzt ist ein vorzeitiges Karriereende nach der langen Vereinslosigkeit allerdings erst einmal wieder vom Tisch. In der Türkei ist das Transferfenster noch bis zum morgigen Freitag geöffnet, Ankaragücü hätte Schulz als vereinslosen Spieler aber auch nach dem Ende des Transferzeitraums verpflichten können.

Titelfoto: Marco Steinbrenner/dpa

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