Rio de Janeiro (Brasilien) - Das Chaos im brasilianischen Fußball nimmt kein Ende! Rund einen Monat nach seiner zwischenzeitlichen Absetzung kehrte Ednaldo Rodrigues (69), Präsident des brasilianischen Fußballverbands CBF, auf seinen Posten zurück - und feuerte offenbar in erster Amtshandlung Nationaltrainer Fernando Diniz (49)!

Eine Erfolgsgeschichte war die Beziehung zwischen Diniz und der Seleção nicht: Seit seinem Amtsantritt im Juli bestritt der 49-Jährige sechs Partien an der Seitenlinie, konnte dabei aber nur zwei Siege bei einem Unentschieden und drei Niederlagen holen.

Deshalb ist die eigentlich auf ein Jahr ausgelegte Zusammenarbeit nun wohl bereits nach sechs Monaten vorbei!

Wie "Globo Esporte" berichtet, habe der nach juristischen Auseinandersetzungen abgesetzte und kürzlich wieder ins Amt zurückgekehrte Rodrigues den brasilianischen Klub Fluminense, für den Diniz ebenfalls als Trainer arbeitet, am Donnerstag über seine Entscheidung informiert und am Freitag mit dem Coach persönlich gesprochen.

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"Die CBF dankt Fernando Diniz für die geleistete Arbeit, für sein Engagement und seine Ernsthaftigkeit sowie für die Herausforderung, die brasilianische Nationalmannschaft während seiner Amtszeit zu erneuern. Wir wünschen Fernando Diniz viel Glück", hieß es in dem Verbandsstatement.

Offiziell wurden allerdings nicht die mangelhaften Ergebnisse, durch die Brasilien nur auf Platz sechs der südamerikanischen WM-Qualifikation liegt und nur noch zwei Punkte Vorsprung auf Rang acht hat, durch den der fünfmalige Weltmeister erstmals die Endrunde verpassen würde, für die Trennung verantwortlich gemacht.

Stattdessen lägen die Gründe im Wunsch nach einer dauerhaften Lösung auf der Trainerbank - einen Nachfolger konnte die CBF allerdings noch nicht präsentieren.

Damit geht das Chaos im brasilianischen Fußball auch 2024 munter weiter.

Im Dezember 2023 hatte ein Gericht Verbandspräsident Ednaldo Rodrigues wegen Unregelmäßigkeiten bei seiner Wahl abgesetzt, doch die FIFA und der Kontinentalverband CONMEBOL forderten umgehend die Wiedereinsetzung des 69-Jährigen und drohten alternativ mit Sanktionen bis hin zum Ausschluss von sämtlichen internationalen Wettbewerben.

Dieser Aufforderung kam die CBF nach einem weiteren Gerichtsentscheid jetzt nach. Rodrigues' Job ist es nun, nach einem turbulenten Jahr mit dem Rücktritt von Tite (62) nach der WM 2022 und zwei wenig erfolgreichen Interimscoaches endlich wieder für Stabilität auf der Trainerposition zu sorgen.

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Eigentlich hatte der Verband Real-Madrid-Trainer Carlo Ancelotti (64) als Favoriten für die Diniz-Nachfolge im Sommer auserkoren, doch der Erfolgscoach verlängerte erst kürzlich seinen Vertrag bei den Königlichen bis 2026.

Deshalb gilt UOL zufolge jetzt Dorival Júnior (62) als Wunschkandidat von Rodrigues, doch der Trainer des FC São Paulo hat noch einen Vertrag bis Ende 2024. Fraglich also, ob der Trainer bereits bei der im Sommer anstehenden Copa América an der Seitenlinie der Seleção stehen wird.