Torwart muss auf Trage vom Feld! Böller-Skandal bei Erstliga-Spiel
Montpellier (Frankreich) - Schlimme Szene in der französischen Ligue 1! Das Spiel am Sonntagnachmittag zwischen HSC Montpellier und Clermont Foot musste kurz vor dem Ende abgebrochen werden, nachdem Torwart Mory Diaw (30) von einem Feuerwerkskörper verletzt worden war.
Wie sich aus den Fernsehbildern ergab, flog in der 91. Minute ein Böller auf den Rasen des Stade de la Mosson, der daraufhin mit einem lauten Knall unmittelbar neben den Füßen des Clermont-Keepers explodierte.
Der senegalesische Schlussmann ging sofort zu Boden, kurz darauf eilten die Sanitäter zu ihm. Letztendlich musste der Torhüter mit einer Trage vom Platz gebracht werden.
Schiedsrichter Florent Batta (43) unterbrach die Begegnung zunächst nur, während ein Krisenstab zusammenkam, um das weitere Vorgehen zu bestimmen, wie RMC Sport berichtet.
Auf einer spontan einberufenen Pressekonferenz erklärte der Referee dann, dass Diaw nach dem Vorfall "extrem traumatisiert" sei und das Duell nicht fortgesetzt werden könne.
"Der Arzt, der den Torhüter von Clermont untersuchte, bescheinigte ihm, dass er nicht in der Lage sei, auf das Spielfeld zurückzukehren. Die Partie wird daher endgültig abgebrochen", so Batta.
Laut dem Bericht von RMC Sport kam der Feuerwerkskörper aus der Montpellier-Kurve. Demnach hätten die Ordner den Werfer identifiziert, er sei inzwischen von der Polizei festgenommen worden.
Bilder von der Explosion und dem verletzten Keeper auf X
HSC Montpellier droht ein Wiederholungsspiel ohne Zuschauer
Die Hausherren hatten zum Zeitpunkt des Zwischenfalls mit 4:2 geführt und den ersten Heimsieg der Saison somit vor Augen.
Jetzt droht dem Klub neben einer empfindlichen Strafe allerdings auch ein Wiederholungsspiel, das in Anbetracht der Statuten der Liga ohne Fans stattfinden müsste.
Der Sicherheitschef von Montpellier informierte die wenigen verbliebenden Zuschauer - das Match war über eine Stunde unterbrochen - unter Pfiffen über den Abbruch. Die Tribüne, aus der der Böller stammen soll, zündelte zu diesem Zeitpunkt wohl immer noch.
"Sie können sich nicht vorstellen, welchen Schaden der Verein durch Ihr Verhalten erleidet. Bitte machen Sie es nicht noch schlimmer!", flehte der Mitarbeiter das Publikum an.
Titelfoto: PASCAL GUYOT / AFP