Journalist deckt dreisten Fußball-Betrug auf!
Viborg - Schwindel aufgedeckt! Der vermeintliche Profifußballer Bernio Verhagen (25) wurde vom dänischen Journalisten Farzam Abolhosseini als Betrüger entlarvt.
Der Reporter der Boulevardzeitung "BT" wurde laut "transfermarkt.de" früh auf den niederländischen Spieler aufmerksam.
Der stand bereits bei Klubs in seiner Heimat, Moldawien, Südafrika, Chile und Dänemark unter Vertrag und erschuf sich ein Lügenkonstrukt, das als Erklärung dienen sollte, weshalb er bei keinem der Vereine je auch nur ein Spiel absolviert hat.
Der wahre Grund dafür ist simpel: In den Niederlanden reichte es nicht mal beim Neuntligisten SC Den Dungen für die Startelf.
Abolhosseini sagte zu dieser kuriosen Geschichte gegenüber "transfermarkt.de": "Ich wurde auf ihn aufmerksam, weil er in einem Interview in Chile erzählte, dass er von seinen Teamkollegen bei Audax Italiano rassistisch beleidigt wurde und den Klub deshalb schon nach wenigen Wochen wieder verlassen wollte".
Der Journalist führte weiter aus: "Also informierte ich mich über ihn und sah, dass er 25 Jahre alt ist, bei vier verschiedenen Klubs unter Vertrag stand, aber noch kein einziges Spiel in der ersten Liga gemacht hatte. Schon damals kam mir das sehr komisch vor."
In Dänemark erzählte Verhagen dann bei seinem ersten Interview, dass er Probetrainings bei Randers FC und dem Naestved Boldklub absolviert habe. Abolhosseini recherchierte und fand heraus, dass niemand dort je von dem Spieler gehört hatte.
Bernio Verhagen stand 2019 in Moldawien, Südafrika, Chile und Dänemark unter Vertrag
Also rief er beim moldawischen Erstligisten Dinamo-Auto Tiraspol an, wo er erstmals jemanden fand, der Verhagen kannte: "Sie sagten mir, dass seine fußballerischen Fähigkeiten so limitiert waren, dass er es nicht einmal bei ihnen in die Startelf schaffte. Es wäre also absolut unmöglich, dass er ein professioneller Fußballspieler ist."
Wie konnten dann gleich so viele Vereine auf ihn hereinfallen? Viborgs Sportdirektor Jesper Fredberg gab zu: "Wir haben ihn durch ein Netzwerk bekommen und ihn genommen, damit wir die Möglichkeit haben, bestimmte andere Spieler zu kriegen."
Damit war die Stellar-Group gemeint, die Stars wie Gareth Bale vertritt. Denn Verhagen gab Mo Sinouh als seinen Berater an. Von ihm ließ er sich vermeintlich vertreten: "Alle Vereine bestätigten mir den Kontakt zu Sinouh. Wir machten uns also auf die Suche nach ihm und fragten ihn, ob er Verhagen kenne." Der sagte nein und hat mittlerweile rechtliche Schritte gegen Verhagen und den Betrüger, der seinen Namen benutzte, eingeleitet.
Abschließend führte Abolhosseini ein Enthüllungsinterview mit Verhagen:"Wir starteten das Interview und es war offensichtlich, dass er sich von einer Lüge in die nächste hangelte." Auch der Pressesprecher von Viborg war anwesend und schrieb ein Klub-Statement. Der Verein trennte sich schnell von Verhagen, der lange mit seinem schamlosen Betrug durchkam, nun aber mit Konsequenzen rechnen muss.