"Ausgebrannt und leer": Ex-BVB-Star schmeißt als Trainer das Handtuch
Aarau (Schweiz) - Eigentlich lief sein Vertrag noch bis Ende Juni 2025, doch nun ist von heute auf morgen Schluss: Der ehemalige BVB-Profi Alex Frei (44) hat seinen Job beim FC Aarau aufgegeben.
Der Schweizer, der den Klub in seiner Heimat erst seit Sommer 2023 betreute, führt ernste Gründe an, wieso er nicht mehr an der Seitenlinie stehen möchte. "In den letzten Wochen und Monaten wurde mir bewusst, dass ich nicht mehr die Kraft und Energie habe, meiner Leidenschaft als Trainer vollumfänglich nachzukommen", sagt er auf der Homepage des Vereins.
Er benötigt dringend eine Auszeit, will vom Fußall erst einmal Abstand nehmen, um neue Kraft schöpfen zu können. "Mir werden immer die tollen Momente mit unserem Team in Erinnerung bleiben", blickt er zurück.
2006 kam der ehemalige Schweizer Nationalspieler von Stade Rennes zu Borussia Dortmund. Er schnürte insgesamt 83-mal seine Schuhe für die Schwarz-Gelben, schoss 37 Tore und lieferte 20 Vorlagen.
Seine Erfolgsliste ist schier unendlich, dreimal wurde er Fußballer des Jahres in seinem Heimatland, dreimal Torschützenkönig, viermal Schweizer Meister mit dem FC Basel.
Alex Frei nahm an zwei Weltmeisterschaften teil und war Vize-Torschützenkönig der Bundesliga
Mit der Nationalmannschaft nahm er an der WM 2006 in Deutschland und 2010 in Südafrika teil.
In Dortmund war er 2007 Vize-Torschützenkönig der Bundesliga. Damals hatte er mit 16 Treffern genauso viele Tore erzielt wie Roy Makaay (49, FC Bayern München). Torschützenkönig war Theofanis Gekas (43, VfL Bochum) mit 20 Treffern.
2013 hing Alex Frei seine Töppen beim FC Basel an den Nagel, startete seine zweite Karriere - zunächst als Sportdirektor beim FC Luzern, später als Trainer bei AS Timau.
"Wir respektieren den Entscheid von Alex und danken ihm für seine wertvolle und stets höchst professionelle Arbeit. Wir verlieren einen hochgeschätzten Menschen, mit dem wir eine tolle Zeit verbracht haben", bedauert Sandro Burke, der CEO des FC Aarau, die nötig gewordene Auszeit von Frei.
Gerüchten zufolge war das Aus des ehemaligen Profis in diesem Sommer jedoch schon beschlossene Sache. In der Challenge League (2. Liga) rangiert der Klub mit zehn Siegen, neun Niederlagen und sieben Unentschieden nach 26 Spielen auf Tabellenrang drei.
Von Juli 2022 bis Februar 2023 coachte Frei den FC Basel. Nun braucht er Abstand vom Fußballgeschäft.
Titelfoto: Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa