Aus der Traum! Färöer-Sensationsteam muss die Segel streichen
Molde (Norwegen) - Es wäre zu schön gewesen! Über mehrere Wochen machte sich der kleine Färöer-Klub KÍ Klaksvík aus dem 5000-Einwohner-Fischerdorf berechtigte Hoffnungen, sich für die Champions-League-Gruppenphase zu qualifizieren. Diese Träume wurden am Dienstagabend beendet.
Erst musste der amtierende ungarische Meister Ferencváros Budapest dran glauben. Dann der schwedische Champion BK Häcken. Und lange sah es auch so aus, als würde der norwegische Titelträger Molde FK das nächste Opfer der Färinger werden.
Denn Klaksvík hatte sensationell das Hinspiel der 3. Runde der Champions-League-Qualifikation gegen die favorisierten Norweger mit 2:1 für sich entschieden.
Und auch im Rückspiel am Dienstagabend war lange alles offen. Molde ging früh mit 1:0 in Führung, was insgesamt ein 2:2 bedeutete und somit die Verlängerung brachte.
In der bewies der norwegische Meister vor heimischen Publikum mehr Steher-Qualitäten und markierte kurz vor Schluss das Sieg-bringende 2:0, die sympathischen Färinger kamen nicht mehr zurück.
KÍ Klaksvík kann sich nach dem Champions-League-Aus immer noch für die Europa League qualifizieren
Für Klaksvík, eine Mannschaft gespickt mit Einheimischen und Halbprofis, geht vorerst eine viel beachtete Reise zu Ende. Mehrere Wochen waren sie für viele Fans ein willkommenes Gegenstück zum großen kapitalisierten Fußball-Business.
Und mit etwas Glück werden die Färinger weiterhin auf der europäischen Bühne diese Saison vertreten sein - denn durch das Erreichen der dritten Qualifikationsrunde der Königsklasse bestreiten sie gemäß UEFA die Playoffs der Europa League.
Sollten sich Klaksvík am 24. und 31. August in Hin- und Rückspiel durchsetzen, wären sie für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert.
Klappt dies nicht, haben die Färinger auf jeden Fall aber das Ticket für die UEFA Conference League sicher.
Allein die Teilnahme an der Gruppenphase eines europäischen Klubwettbewerbs ist für den Verein von den Schafsinseln ein Novum in der Geschichte.
Titelfoto: SVEIN OVE EKORNESVÅG / NTB / AFP