Nationalspieler "essen" Gras, doch nur einer fliegt daraufhin vom Platz!
Katar - "Wir brauchen wieder Spieler, die Gras fressen", sagte Lautern-Legende Jürgen "Atze" Friedrich (80) einst. Beim Achtelfinale der Asienmeisterschaft zwischen dem Irak und Jordanien haben ihn die Akteure wörtlich genommen. Ein Profi musste daraufhin aber auch noch einen Platzverweis verdauen.
In der 76. Minute drehte Angreifer Aymen Hussein (27) die Partie am Montag mit seinem Führungstreffer zum zwischenzeitlichen 2:1 zugunsten der Iraker - und sorgte anschließend mit einem kuriosen Jubel für Aufsehen.
Der Stürmer setzte sich nämlich auf den Rasen, griff in selbigen und führte seine Hand anschließend mit einer Ess-Geste zum Mund. Ob er sich dabei tatsächlich ein paar Halme einverleibte, ließ sich nicht genau erkennen, doch Schiedsrichter Alireza Faghani (45) war von der Aktion keinesfalls begeistert.
Der Unparteiische zeigte dem 27-Jährigen die Gelbe Karte, und da der Knipser zuvor bereits wegen Meckerns den leuchtenden Karton gesehen hatte, musste er frühzeitig unter die Dusche.
Verständnislos protestierte Hussein in der Folge gegen die Entscheidung, denn immerhin ahmte der Offensivmann lediglich die Einlage der Jordanier nach, die das Tor zum 1:0 von Yazan Al-Naimat (24) im ersten Durchgang gleich als Gruppe mit einem Rasen-Festmahl gefeiert hatten.
Die Akteure des Nachbarlandes kamen im Gegensatz zum irakischen Goalgetter allerdings ohne eine Verwarnung davon.
Aymen Hussein knabbert am Rasen und fliegt vom Platz
Zuvor feierte Jordanien mit einem Festmahl
Aymen Hussein fliegt runter, der Irak aus dem Asien-Cup
Der Referee dürfte sich auch weniger an der höhnischen Imitation als an der langen Jubel-Zeit gestört haben. Hussein zelebrierte seinen Treffer nämlich zunächst ausgiebig mit den Fans und Teamkollegen, bevor er dann noch vorgeblich seinen Hunger stillte.
Insgesamt war er eine Minute und 16 Sekunden dafür unterwegs. Laut den offiziellen FIFA-Regeln kann der zu exzessive Freudentaumel und die daraus resultierende Verzögerung des Spiels mit einer Gelben Karte geahndet werden.
Allerdings hätte Faghani in diesem Fall zuvor wohl auch die Jordanier bestrafen müssen, die für ihre Choreografie sogar eine Minute und 30 Sekunden benötigten.
Hussein erwies seiner Mannschaft jedenfalls einen Bärendienst, denn statt sich wenigstens mit dem Siegtreffer zu verabschieden, kassierten seine Kameraden in Unterzahl und tief in der Nachspielzeit noch zwei Gegentore.
Am Ende verlor der Irak mit 2:3 und musste sich somit aus dem Turnier verabschieden.
Titelfoto: AFP/Karim Jaafar, Screenshot/X/beINSPORTS_EN