Ajax Amsterdam entlässt neuen Geschäftsführer nach zwei Wochen - der Grund ist brisant!
Amsterdam - Kaum im Amt, schon ist er wieder raus: Der als neuer Geschäftsführer bei Ajax Amsterdam vorgesehene Alex Kroes (49) wurde gut zwei Wochen nach Dienststart suspendiert - aus kuriosem Grund!
Der einstige niederländische Vorzeigeklub Ajax Amsterdam kommt einfach nicht zur Ruhe: Am Dienstag gab der holländische Rekordmeister die Suspendierung vom erst kürzlich installierten Alex Kroes bekannt.
Dieser hatte seinen Posten als Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender Mitte März angetreten, doch dann hatte es Zweifel des Aufsichtsrates an dessen Integrität gegeben. Stichwort: Insiderhandel.
Im Wirtschaftskreisen bedeutet das, dass jemand Insider-Informationen für Börsengeschäfte verwendet.
Dies habe Kroes eine Woche vor der Bekanntgabe seines Postens im vergangenen August ausgenutzt und 17.000 Ajax-Aktien erworben.
"Wir sind zutiefst bestürzt, dass dies bei Ajax passiert ist, da es für den Verein und alle, die ihm am Herzen liegen, äußerst schädlich ist", so der Klub.
Kroes bestätigte in einem Post auf dem Berufsnetzwerk LinkedIn den Vorgang, wies aber vehement zurück, dass er daraus persönlichen Profit ziehen wollte. Nach seiner Ernennung habe er "keine Ajax-Aktien mehr gekauft oder verkauft".
Die Personalien Alex Kroes, Sven Mislintat und Borna Sosa wurden bei Ajax Amsterdam geprüft
Der Fall wurde an Aufsichtsbehörde AFM übergeben, die, so Kroes weiter, "unabhängig beurteil[t], ob ich gegen Gesetze verstoßen habe und ob es schwerwiegend ist".
Brisant: Kroes ist im Fußball-Business gut vernetzt, war zuvor Direktor beim AZ Alkmaar, einer der Hauptanteilseigner der Go Ahead Eagles (beide erste holländische Liga) und zudem Mitbegründer der SEG (Sports Entertainment Group).
Die Spielerberater-Gesellschaft operiert aus den Niederlanden aus weltweit und gilt mit über 300 Klienten als eine der größten der Welt.
Unter anderem gehört der Ajax-Neuzugang und Ex-Spieler des VfB Stuttgart Borna Sosa (26) der Agentur an. Um ihn gab es bereits im Sommer einen großen Streit, als dem damaligen deutschen Sportdirektor Sven Mislintat (51) Verstrickungen und persönliche Bereicherung im Zuge des Transfers vorgeworfen wurden.
Das deutsche Diamantauge, das dieser Tage mit dem BVB in Verbindung gebracht wird, musste im Zuge dessen seinen Posten als Technischer Direktor nach vier Monaten räumen.
Titelfoto: Marius Becker/dpa