Abseits der Wahrheit: Über diese Linie lachen Millionen Fußballfans!
Puerto Cabello (Venezuela) - Ist das die lustigste Abseitslinie der Fußballgeschichte? Die TV-Zuschauer eines Spiels der venezolanischen Liga dürften ihren Augen nicht getraut haben, als der übertragende Sender eine späte Entscheidung des Schiedsrichtergespanns auf ungewöhnliche Weise anzweifelte.
Allzu viele Highlights hatten die ersten 85 Minuten der Partie zwischen Academia Puerto Cabello und dem Portuguesa FC nicht zu bieten, doch dann startete Angreifer Rodrigo Rivas (27) auf der linken Seite durch und bediente den eingewechselten Marlon Días (20), der lässig zur vermeintlichen Führung für die Hausherren einschob.
Allerdings ging sofort die Fahne hoch, der 20-jährige Stürmer soll im Abseits gestanden haben. Die offizielle Übertragung der "Liga FUTVE" begab sich daher sofort auf die Spurensuche und legte ihre eigene Linie an.
Was die Fans vorm Fernseher dann sahen, sollte sie allerdings stutzig gemacht haben. Die eingezeichnete Markierung erschien alles andere parallel zum Platz, sondern geriet völlig schief - und plötzlich stand der Torschütze nicht mehr in der verbotenen Zone.
Glücklicherweise hatte die verkorkste und offensichtlich falsche Grafik keinen Einfluss auf das Geschehen auf dem Rasen, im venezolanischen Oberhaus kommt der VAR nämlich nur bei ausgewählten Duellen zum Einsatz.
Die besagte Begegnung gehörte nicht dazu, es blieb richtigerweise beim 0:0. Das war schließlich auch der Endstand.
Die krumme Abseitslinie im Video auf X
Der TV-Sender entschuldigt sich für den Linien-Fehler
In den sozialen Netzwerken sorgte der kuriose Ausschnitt der Übertragung allerdings für großes Gelächter, innerhalb kürzester Zeit wurden die Clips mehrere Millionen Mal angesehen.
Viele Fans hatten das Gefühl, dass auch der echte VAR gern mal derartige Linien zieht, während andere Nutzer sich schlicht über den groben TV-Schnitzer lustig machten.
Bei den Verantwortlichen des Liga-Senders kam der Patzer jedoch gar nicht gut an, die sahen sich inzwischen zu einem Statement gezwungen.
Man wolle klarstellen, dass die gezeigte Linie nichts mit einer offiziellen VAR-Entscheidung zu tun gehabt und es sich um einen individuellen Fehler gehandelt habe. Die Nutzung der Linien-Technologie sei zudem nicht autorisiert gewesen.
"Wir entschuldigen uns bei den Zuschauern für den Fehler, der zwar auf eine individuelle Handlung zurückgeht, aber dennoch gegen unsere in den vergangenen Jahren etablierten TV-Standards verstößt", schrieb "Liga FUTVE".
Der Sender habe die nötigen Maßnahmen ergriffen, damit sich derartiges Versagen künftig nicht wiederholt.
Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/X/ViolenciaSGE, Dante Fernandez/AFP