Fußball-Fans wollen Absperrzaun zum Stadion überwinden und sterben
Von Robert Semmler
Santiago - Zwei Fußball-Fans in Chile sind ums Leben gekommen, als sie offenbar versuchten, einen Absperrzaun auf dem Weg ins Stadion in Santiago zu überwinden.

Das Unglück ereignete sich vor dem Gruppenspiel des Libertadores-Cups zwischen dem Hauptstadtclub Colo Colo mit Ex-Bundesliga-Profi Arturo Vidal (37) und dem brasilianischen Team aus Fortaleza. Die Partie wurde nach Ausschreitungen in der 70. Minute abgebrochen.
Laut Angaben der lokalen Behörden wollte eine Gruppe von Fans in das Estadio Monumental eindringen und versuchte dabei, einen Schutzzaun umzureißen.
Als die Polizei sie daran hinderte, kam es den Angaben zufolge zu einem Gedränge, der Zaun sei umgestürzt. Eines der Opfer sei am Ort des Geschehens gestorben, das andere im Krankenhaus. Unklar sei noch, ob ein Polizeiauto involviert gewesen sei, hieß es weiter.
Der südamerikanische Fußball-Dachverband Conmebol bedauerte den Tod der beiden Fans und drückte sein Mitgefühl aus.
In der 70. Minute des Spiels begannen einheimische Fans, Gegenstände auf das Spielfeld zu werfen. Unklar ist, ob diese Vorfälle mit den Geschehnissen vor dem Anpfiff zusammenhängen.
Arturo Vidal versucht, die Fans zu beruhigen
Die Spieler aus Fortaleza suchten Schutz in der Umkleidekabine. Derweil versuchten die Profis von Colo Colo, unter ihnen der frühere Leverkusen- und Bayern-Profi Vidal, die Fans zu beruhigen. Schiedsrichter Gustavo Tejera aus Uruguay schickte schließlich alle Spieler in die Kabine.
Später wurde die Partie beim Stand von 0:0 endgültig abgebrochen, wie der Verband Conmebol mitteilte. Die Copa Libertadores ist das südamerikanische Gegenstück zur europäischen Champions League.
Titelfoto: IMAGO / Photosport