Nach Nicht-Abstellung der Bayern: Harte Kritik von deutschen Nationalspielerinnen!
Wolfsburg/München - Im Zoff um die verspätete Abstellung der deutschen Nationalspielerinnen des FC Bayern haben sich nun die ersten DFB-Frauen zu Wort gemeldet.
Am vergangenen Mittwoch war bekannt geworden, dass der FC Bayern seine fünf Nationalspielerinnen nicht wie verabredet am 20. Juni, sondern erst am 23. Juni zur WM-Vorbereitung entsendet.
Joti Chatzialexiou (47), Sportlicher Leiter der deutschen Nationalmannschaften, sah darin einen Wortbruch und bezeichnete die Entscheidung des Deutschen Meisters bei Männern und Frauen als "sehr, sehr enttäuschend".
Der deutsche Rekordmeister meldete sich umgehend zurück und begründete den Entschluss auf Nachfrage der dpa:
"Wir haben dem DFB unsere Gründe mündlich wie schriftlich sehr genau erläutert. Diese neue Entscheidung, die Nationalspielerinnen des FC Bayern erst vom 23. Juni an für den DFB abzustellen, haben wir im Kern aus Rücksicht auf ihre Gesundheit getroffen."
Doch genau das stellt nun Nationalmannschafts-Kapitänin Alexandra Popp (32) infrage!
Alexandra Popp und Almuth Schult haben kein Verständnis für die Entscheidung des FC Bayern
In einem Interview mit Sky im Vorfeld des Champions-League-Finals zwischen dem VfL Wolfsburg und dem FC Barcelona wurde die 32-Jährige auf die Situation ihrer Teamkolleginnen angesprochen und bezog klar Stellung.
"Dass dann plötzlich so hinterrücks mehr oder weniger so ne Entscheidung fällt oder gefällt wird vom FC Bayern, hat uns um ehrlich zu sein auch ein bisschen schockiert", gab die Stürmerin zu.
Sie habe unter anderem mit Lina Magull (28) Kontakt gehabt und wisse daher, dass das nicht von den Spielerinnen komme.
"Die Spielerinnen stecken da gerade in einer richtigen Scheiß-Situation", so Popp, sie wären "in eine Scheiß-Situation gebracht worden, unter anderem von ihrem eigenen Verein."
Sie hoffe einfach, dass ihre Kolleginnen nun nicht zu viel Energie auf den Fall aufwenden, die dann in der WM-Vorbereitung fehle.
Auch Almuth Schult (32), die ehemalige Stammtorhüterin, die sich gerade in der zweiten Babypause befindet, übt bei Sport1 harte Kritik am FC Bayern.
"Man möchte als Spielerin von Anfang an dabei sein. Man möchte sich zeigen, man möchte sich in den Kader spielen", sagte die ARD-Expertin.
Und holte dann zum Rundumschlag gegen den FCB aus! "Die Situation passt zu den ganzen Unruhen, die bei Bayern München im Männerbereich in dieser Saison waren", so Schult. "Schade, dass so ein Thema vor der WM aufgemacht werden muss."
Dem kann man nur zustimmen!
Titelfoto: Bildmontage: LOIC VENANCE / AFP, Ira L. Black / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP