Übertriebene Härte und ein Mega-Talent: Das erwartet unsere DFB-Damen gegen Kolumbien!
Sydney (Australien) - Der Traumstart der deutschen Fußballerinnen hat Mut gemacht und Hoffnungen geweckt, doch nun wartet mit Kolumbien die erste echte Standortbestimmung auf die Mannschaft von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg (55). Wird die DFB-Auswahl ihrer Favoritenrolle erneut gerecht?
Über kaum ein Thema wurde in der vergangenen Woche so viel gesprochen wie über die kolumbianische Härte.
Seitdem das Testspiel der "Cafeteras" gegen Irland wegen des übertriebenen Einsatzes abgebrochen wurde, genießt das Team von Trainer Nelson Abadía (67) einen zweifelhaften Ruf.
Doch es wäre falsch, die Südamerikanerinnen auf bloße Robustheit zu reduzieren, denn darüber hinaus spielt der 25. der Weltrangliste einen sehr gepflegten Ball.
Mit Linda Caicedo steht eine Kickerin besonders im Mittelpunkt. Die erst 18-jährige Flügelstürmerin debütierte schon im zarten Alter von gerade einmal 14 Jahren für ihr Land und avancierte dennoch rasch zur Stammkraft und Leistungsträgerin.
Im vergangenen Jahr wurde sie bei der Copa America zur besten Spielerin des Turniers gekürt und führte Kolumbien dabei bis ins Finale. Bereits in ihrem ersten WM-Match gegen Südkorea (2:0) steuerte sie zudem einen Treffer bei. Auf sie muss die deutsche Defensive also definitiv ein Auge haben.
Und nicht nur auf dem Platz ist Caicedo eine Kämpferin, daneben hat sie nach einer Chemotherapie den Krebs besiegt.
Lena Oberdorf kehrt zurück, Felicitas Rauch fällt aus
Umso größer waren die Befürchtungen, als sie vor wenigen Tagen bei einer Trainingseinheit zusammenklappte. Laut dem kolumbianischen Verband gebe es jedoch keinen Grund zur Sorge, die Flügel-Wirblerin soll auflaufen können.
Außer dem Mega-Talent stehen mit Mayra Ramirez (24) und Rekordtorschützin Catalina Usme (33) noch zwei exzellente Offensivkräfte im Kader des DFB-Gegners. Gerade Linksaußen Ramirez ragte gegen Südkorea heraus und könnte Svenja Huth (32) auf der rechten Abwehrseite große Probleme bereiten.
Immerhin ist Abräumerin Lena Oberdorf (21) endlich wieder voll belastbar und wird aller Voraussicht nach im zweiten Gruppenspiel von Beginn an dabei sein.
Dafür fällt mit Felicitas Rauch (27) allerdings die nächste Linksverteidigerin aus, während der Einsatz von Abwehrchefin Marina Hegering (33) weiter in den Sternen steht, vermutlich aber noch zu früh kommt.
"Diese Herausforderung werden wir als gesamtes Team annehmen, daraus ziehen wir auch Energie. Wir helfen uns jetzt erst recht und wir haben vollstes Vertrauen in jede einzelne Spielerin", sagte "MVT" im Vorfeld der schweren Aufgabe.
Die vielbeschworene Härte des Gegners kümmert die DFB-Damen ohnehin nicht. "Wir machen da nicht so ein großes Ding draus", beteuerte Spielmacherin Lina Magull (28). "Wir stellen uns auf ein leidenschaftliches Spiel ein, haben aber keine Ehrfurcht."
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