DFB gönnt nicht! Frauen-Nationalteam erhält keinen Bonus bei WM-Sieg
Frankfurt (Main) - Der DFB wird die FIFA-Prämie für das Abschneiden der DFB-Frauen bei der WM in Australien und Neuseeland nicht aufstocken - und behält Prämien für sich.
Wie Bild berichtet, zahlt die FIFA bei der am 20. Juli startenden WM erstmals direkt an die Spielerinnen Prämien.
Bisher wurden die Zahlungen an die nationalen Fußballverbände überwiesen, die dann selbst entscheiden konnten, was sie damit machen.
Die FIFA hatte die Prämien zuletzt verdreifacht. Im Falle eines WM-Titels würde die deutsche Nationalmannschaft 270.000 US-Dollar (250.000 Euro) - pro Frau erhalten.
Die nationalen Verbände erhalten allerdings weiterhin Prämien. Der siegreiche Landesverband bekäme rund vier Millionen Dollar (etwa 3,7 Millionen Euro) aus der Schweiz.
Dieses Geld könnte der DFB auch an die Frauen verteilen - will er aber nicht.
DFB hätte bei WM-Titel der Männer 10-mal mehr bei den Frauen kassiert
Würde der DFB diese Prämie auch verteilen, kämen die DFB-Frauen in etwa auf die Prämie der Männer, welche ihnen für einen WM-Sieg in Katar versprochen wurde, was ja bekanntlich in die Hose ging.
400.000 Euro hätte jeder Spieler vom DFB erhalten!
Der DFB hätte von der FIFA allerdings 42 Millionen Dollar (38 Millionen Euro) erhalten.
Der Bild zufolge begründet der DFB das Einbehalten der FIFA-Prämien der Frauen damit, dass man das Geld lieber direkt in die Infrastruktur des Frauen-Fußballs investieren wolle, wenn die Spielerinnen über die direkten FIFA-Prämien bereits so gut wie nie zuvor versorgt seien.
Sind die einen Prämien zu gering oder die anderen zu hoch?
Einerseits klingt das nicht nach einer schlechten Idee, andererseits hätten die Männer in Katar "nur" ins Finale einziehen brauchen, um dieselbe Prämie der Frauen für den Titel zu kassieren.
Die unterschiedlichen Prämien mit der variierenden ökonomischen Verwertbarkeit zu begründen, leuchtet bei der Argumentation der FIFA ein, die das Turnier verkauft, aber nicht beim DFB.
Zwar muss der natürlich Einnahmen generieren, aber als gemeinnütziger Verein sollte eine Quersubventionierung eigentlich kein Thema sein.
Titelfoto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa