Alisha Lehmann spürt einen Sinneswandel: "Vor einigen Jahren war das noch anders"
Marbella (Spanien) - Mittlerweile folgen Alisha Lehmann (25) über 16 Millionen Menschen auf Instagram - und damit weit mehr als jeder anderen Fußballerin auf dem Planeten. Doch in der Vergangenheit haben sich vermutlich nur wenige davon für ihre sportliche Karriere interessiert. Jetzt scheint sich das Blatt zu wenden.
"Ich habe das Gefühl, dass ich endlich auch als Fußballerin wahrgenommen werde", erklärte die 25-Jährige am Rande des Trainingslagers der Schweizer Nationalmannschaft im spanischen Marbella gegenüber der Tageszeitung Blick.
"Vor einigen Jahren war das noch anders", fügte sie vielsagend an. Als Influencerin und Werbeikone sorgt die Bernerin schon seit längerem für Furore, aber Wertschätzung für ihre eigentliche Profession habe sie nur selten erfahren.
Stattdessen erhielt sie laut eigener Aussage Nachrichten, in denen sie als geschminkte "Puppe" beschimpft worden sei. Einige Follower hätten ihr abgesprochen, dass sie überhaupt Fußball spiele.
Das andauernde Kleinreden ihrer sportlichen Fähigkeiten werde allerdings immer mehr zum Schnee von gestern: "Ich spiele jetzt seit sechs Jahren in England und langsam verstehen die Leute, dass ich in erster Linie Fußball-Profi bin. Das ist das, was ich jeden Tag mache."
Alisha Lehmann ist in England "mega zufrieden"
2018 wechselte sie aus ihrer Heimat zu West Ham United, seit Sommer 2021 spielt sie in Birmingham für Aston Villa. Verletzungsbedingt stand sie in der laufenden Saison jedoch erst neunmal in der Liga auf dem Rasen.
Trotzdem sei sie "mega zufrieden" und "sehr glücklich" bei ihrem aktuellen Klub: "Wir haben ein tolles Team mit guten Spielerinnen und einem guten Staff."
Die große Aufmerksamkeit gebe sich die Flügelspielerin aber eher dosiert: "Raus gehe ich nur selten. Aber auf der Straße werde ich trotzdem regelmäßig von Fans angesprochen."
"Aber ich finde, dass das dazu gehört. Wir wollen ja, dass die Fans uns kennen und regelmäßig unsere Spiele besuchen", erklärte Lehmann.
Mit der Schweizer Nationalelf habe sie vor allem die Heim-EM 2025 im Blick, die dem Frauenfußball im deutschen Nachbarland noch einmal einen "Schub" geben soll.
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa, AFP/Sebastien Bozon