Frage zur Baller League regt Podolski auf: "Nicht für Frauen, nicht für Babys"

Köln - Rund fünf Wochen ist die Baller League von Lukas Podolski (38) und Mats Hummels (35) bereits alt. An elf Spieltagen treten insgesamt zwölf Mannschaften immer montags gegeneinander an, auf dem Kunstrasenplatz stehen zahlreiche Ex-Profis und Amateur-Kicker. Frauen suchen die Zuschauer allerdings vergeblich.

Lukas Podolski (38, l.) und Mats Hummels (34) riefen zum Jahresbeginn 2024 die Baller League ins Leben.
Lukas Podolski (38, l.) und Mats Hummels (34) riefen zum Jahresbeginn 2024 die Baller League ins Leben.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Zwar befinden sich mit Alisha Lehmann (25), Ana Maria Markovic (24) und Jule Brand (21) namhafte Fußball-Damen unter den Teammanagern, mitspielen dürfen weibliche Ballkünstlerinnen jedoch nicht.

Laut Liga-Gründer Podolski liege das in der Natur der Sache: "Das ist eine Baller League, nicht für Kinder, nicht für Frauen, nicht für Babys, sondern für Herren", erklärte der frühere Nationalstürmer gereizt auf die entsprechende Nachfrage der Zeit.

Der Angreifer vom polnischen Erstligisten Gornik Zabrze wolle sich aber nicht vorwerfen lassen, Frauen seien schlicht nicht gut genug, um mithalten zu können.

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"Ich komme aus Köln, hier leben viele Schwule, Lesben. Und egal, wo man herkommt, wir Kölner sind immer offen", rechtfertigte der Weltmeister von 2014 seine Haltung trotzdem.

Dabei habe es sehr wohl Überlegungen bezüglich einer Frauenquote gegeben, wie Marvin Boachie (22) von Calcio Berlin, das mit Ex-Profi Bastian Oczipka (35) antritt, der Zeitung bestätigte.

Lukas Podolski reagiert gereizt auf Frauenfrage in der Baller League

Lukas Podolski (38, M.) sieht die Baller League als Wettbewerb für Männer.
Lukas Podolski (38, M.) sieht die Baller League als Wettbewerb für Männer.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Demzufolge waren auch mehrere Damen bei den Probetrainings der extra für den Wettbewerb zusammengestellten Mannschaften, allerdings habe es keine davon unter die besten Kandidaten geschafft. Schließlich sei auch die Idee einer Quote wieder verworfen worden.

Podolski soll jedenfalls ziemlich angefasst auf die Problematik reagiert und dem Reporter laut dem Bericht sogar angeboten haben, die Angelegenheit hinter der Halle "wie echte Männer" zu klären.

Der Hals des 130-fachen DFB-Akteurs könnte sogar noch dicker werden, denn die junge Liga schlägt sich nicht nur mit der Frauenfrage herum.

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Darüber hinaus sorgte die Entlassung von fünf Oberliga-Spielern aufgrund der Doppelbelastung durch das neue Format für Aufsehen. Die Kicker wurden von ihrem Verein FV Bonn-Endenich vor die Wahl gestellt - und entschieden sich für das Abenteuer mit der Prominenz. Geräuschlos ging das nicht vonstatten, der Klub aus der Mittelrheinliga schickte ihnen Kritik an der Baller League mit auf die Reise.

"Ich vermute, dass da ganz viel Frust aus den Vereinen spricht, weil sie es in den vergangenen Jahren verpasst haben, selbst gute Arbeit zu leisten", konterte Geschäftsführer und Filmemacher Felix Starck (34) im Gespräch mit der WAZ.

"Wir haben den Vereinen die Hand gereicht und würden gern koexistieren", stellte der 34-Jährige klar.

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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