WM-Kommentator mitten im Spiel gefeuert: Diese Aussage kostete ihn wohl den Job!

Türkei - Das ging schnell! Am Donnerstag kommentierte Alper Bakircigil im türkischen Fernsehen die WM-Partie zwischen Marokko und Kanada. Nach der Pause war allerdings plötzlich eine andere Stimme zu hören.

Kommentator Alper Bakircigil wurde in der Halbzeit des Spiels zwischen Marokko und Kanada ersetzt.
Kommentator Alper Bakircigil wurde in der Halbzeit des Spiels zwischen Marokko und Kanada ersetzt.  © Screenshot/Twitter/@alperbakircgl

Wie unter anderem das türkische Onlineportal T24 berichtet, wurde der Kommentator bereits zur Halbzeit vom TV-Sender "TRT" von seinen Aufgaben entbunden, ausgetauscht und wenig später sogar entlassen.

Nach dem Match bestätigte Bakircigil die kurzfristige Kündigung. Auf Twitter schrieb er: "Ich wurde nach dem Ereignis, das heute stattfand, von TRT, wo ich viele Jahre lang stolz gearbeitet habe, freigestellt. Trennung gehört zur Liebe dazu. Hoffentlich sehen wir uns wieder."

Außerdem wurde der Account des Journalisten auf der Zwitscher-Plattform mittlerweile gelöscht.

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Beim besagten "Ereignis" soll es sich um eine Aussage zum Treffer von Hakim Ziyech (29) gehandelt haben. Der Chelsea-Star brachte Marokko beim 2:1-Sieg gegen das kanadische Team bereits in der 4. Minute in Führung.

Bakircigil erklärte anschließend, dass die Bude nicht das schnellste Tor der WM-Geschichte gewesen sei. Dieses habe der frühere türkische Nationalstürmer Hakan Şükür (51) bei der Weltmeisterschaft 2002 erzielt.

WM-Kommentar von Alper Bakircigil auf Twitter

Hakan Şükür gilt in der Türkei inzwischen als "Terrorist"

Hakan Şükür (51, r.) im Einsatz bei der WM 2022 gegen Südkorea.
Hakan Şükür (51, r.) im Einsatz bei der WM 2022 gegen Südkorea.  © Emmanuel DUNAND / AFP

Inhaltlich hatte Bakircigil damit absolut recht. Der legendäre Rekordtorschütze der "Ay-Yildizlilar" netzte damals beim 3:2-Erfolg im Spiel um Platz drei gegen Gastgeber Südkorea bereits nach nur elf Sekunden ein und stellte so eine neue Bestmarke auf.

Die Erwähnung zog offenbar dennoch Konsequenzen nach sich. Das Problem: Nach seinem Karriereende wechselte der Goalgetter in die Politik und wurde später vom Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (68) beschuldigt, an einem gescheiterten Putschversuch in der Türkei aus dem Jahre 2016 beteiligt gewesen zu sein.

Seitdem stuft die Regierung des Landes Şükür als "Terroristen" ein. Die Vereinsikone von Galatasaray Istanbul floh anschließend in die USA und musste sich zeitweise sogar als Uber-Fahrer über Wasser halten.

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2020 bestritt er die Vorwürfe und sagte in einem Interview mit der Welt: "Ich habe nichts mehr. Erdogan hat mir alles genommen: Mein Recht auf Freiheit, mein Recht auf freie Meinungsäußerung und mein Recht auf Arbeit. Ich habe nie etwas Illegales getan. Ich bin weder ein Verräter noch ein Terrorist."

Anscheinend sah "TRT" schon die Nennung des heiklen Namens als Verfehlung an. Bislang äußerte sich der TV-Sender allerdings nicht zu dem Vorfall.

Titelfoto: EMMANUEL DUNAND / AFP, Screenshot/Twitter/@alperbakircgl

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