Bei seiner letzten WM: Irrwitzige Rassismus-Vorwürfe gegen ZDF-Kommentator Béla Réthy!
Mainz/Katar - Nach über 35 Jahren wird Béla Réthy (65) im Anschluss an die WM 2022 in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Im Laufe seiner bewegten Karriere wurde bestimmt nicht jeder Fußballfan mit dem Kommentator warm, doch zum Ende seiner Ära prasselten nun wahrlich absurde Anschuldigungen auf ihn ein.
Am Freitagabend kommentierte der 65-jährige Sportjournalist das Gruppenspiel zwischen der Schweiz und Serbien im ZDF.
Dabei sagte er nach dem 2:2-Ausgleichstreffer des Schwarzen Angreifers Breel Embolo (25) von Borussia Mönchengladbach in der 44. Minute: "Breel Embolo, bekannt aus der Bundesliga, aus Schalke, aus Gladbach, spielt jetzt da, wo es sonniger ist, in Monaco."
Nach einer kurzen Pause fügte er an: "Also noch sonniger."
Eigentlich harmlose Worte, die in den sozialen Netzwerken zum Teil allerdings völlig falsch interpretiert wurden. Einige Zuschauer hatten sich offenbar verhört und bezichtigten den Kommentator noch während der Live-Übertragung einer rassistischen Beschimpfung.
"Ich glaub, ich höre nicht richtig, wollt ihr mich eigentlich komplett ver***** ? Der Reporter sagt, nachdem Embolo getroffen hat, 'Noch so ein N'", schrieb ein Twitter-Nutzer.
Ein anderer postete: "Liebes ZDF, die eindeutig rassistische Äußerung von Béla Réthy zu Breel Embolo ist unverzeihbar. Ihr fordert von Eurer Mannschaft Regenbogenfarben und dann lasst ihr so einen raus?"
Vorwürfe gegen ZDF-Kommentator Béla Réthy auf Twitter
Das ZDF sorgt im Netz für Aufklärung
Das ZDF versuchte das Missverständnis in der Folge rasch aus der Welt zu schaffen und antwortete auf der Zwitscher-Plattform.
"Béla Réthy hat beim Spiel Serbien gegen die Schweiz über Breel Embolo gesprochen. Dieser ist von Borussia Mönchengladbach zur AS Monaco gewechselt, wo es 'noch sonniger' ist. Ein anderes Wort ist in dem Zusammenhang aber nicht gefallen", so der offizielle Sportstudio-Account des TV-Senders.
Die unschöne Alternative käme auch sehr überraschend, immerhin unterstützt der in Wien geborene Reporter schon seit Jahren die Initiative "Respekt! Kein Platz für Rassismus" als Botschafter.
Titelfoto: Rainer Jensen/dpa, ANDREJ ISAKOVIC / AFP