Tagesthemen-Reporterin mit vernichtendem WM-Kommentar: "Ein absolutes Armutszeugnis"
Frankfurt am Main/Katar - Die skandalträchtige Weltmeisterschaft im Wüstenstaat Katar ist zu Ende, Lionel Messi (35) hat seine Karriere mit dem wohl begehrtesten aller goldenen Pokale gekrönt. Nun zog Tagesthemen-Reporterin Janine Hilpmann ein abschließendes und vernichtendes WM-Fazit.
Wenige Stunden nachdem Argentinien in einem aus sportlicher Sicht durchaus denkwürdigen Endspiel über den Titelverteidiger aus Frankreich triumphiert hatte (Endstand 7:5 n.E.), setzte die Sportjournalistin, die weitestgehend für den Hessischen Rundfunk aktiv ist, mit ihrem Meinungsbeitrag zum verbalen Dauerfeuer auf Verantwortliche, Verbände und all diejenigen, die in irgendeiner Form in diese Weltmeisterschaft involviert waren, an.
Erstes und gleich größtes Ziel ihres reserviert und dennoch knallhart vorgetragenen Monologs: FIFA-Boss Gianni Infantino (52). Oder sollte man eher sagen "Don Gianni"? Denn mit einem Mafiaboss à la Don Corleone aus dem Film "Der Pate" verglich sie den wohl mächtigsten Mann im Weltfußball.
Weiter bezeichnete Hilpmann den 52-Jährigen als einen "machtgetriebenen Mann, dem die Verbände gehorchen, wie die fünf Familien dem Paten." Und der Vorwurf des blinden Gehorsams gegenüber einer "geldgeilen FIFA" hatte hier noch kein Ende. Auch in Sachen "One Love"-Binde hätten AFC, CAF, CONCACAF, CONMEBOL, OFC und UEFA laut der Tagesthemen-Reporterin "versagt".
Und das, obwohl die angedrohten Sanktionen in Form von Gelben Karten gegen teilnehmende Nationalteams, beziehungsweise deren Kapitäne, laut Hilpmann mehr als zweifelhaft gesehen werden durften. Superstars mit Gelbsperren zu belegen, wäre ihrer Ansicht nach mit "Selbstsabotage" gleichzusetzen und somit nicht durchführbar gewesen.
Tagesthemen-Reporterin Janine Hilpmanns WM-Kommentar im Video auf Instagram
Hessenschau-Sportmoderatorin Janine Hilpmann macht auch vor Kritik am DFB nicht Halt
Da die mächtigen Männer im Fußball aber zu tief im "katarischen Sponsoring-Sumpf" steckten, und deshalb nicht in "die Hand beißen wollen, die einen füttert", schweige man lieber, als seine Stimme zu erheben. So zu erleben auch rund acht Monate vor dem Turnier, als bei einem Kongress lediglich die norwegische Verbandspräsidentin Lise Klaveness (41) zur öffentlichen Kritik am Weltverband ansetzte.
Für die Hessenschau-Moderatorin war dies "ein absolutes Armutszeugnis". Und auch der "konturenlose" DFB bekam schließlich noch sein Fett weg. Neben Hansi Flick (57), der als "Trainer mit der FC-Bayern-Brille" und an seinem Job klebend bezeichnet wurde, wurde auch der neu eingerichtete Expertenrat, der eher als "Ältestenrat" gesehen werden könne, ordentlich abgewatscht.
Dass dieser neben einem Durchschnittsalter von 57 Jahren auch keine Frau in seinen Reihen beherberge, stelle neben der Nominierung von gleich zwei FCB-Verantwortlichen - in Person von Karl-Heinz Rummenigge (67) und Oliver Kahn (53) - vielmehr eine "Selbstoffenbarung" denn einen "modernen Neuanfang" dar.
Auch wenn Hilpmann zumindest den sportlichen Abschluss dieser WM zu würdigen wusste, so stellte sie abschließend unmissverständlich klar, dass die Zuschauer im Winter 2022 die "fragwürdigste WM aller Zeiten" erlebten.
Titelfoto: Robert Michael/dpa