Stadium 974: Container-Palast wird während der WM wieder abgebaut
Doha - Nach der Achtelfinalpartie zwischen Brasilien und Südkorea war Schluss für das Stadium 974. Das temporäre WM-Stadion in Katars Hauptstadt Doha, in dem 974 Schiffscontainer verbaut wurden, wird wohl noch vor dem Ende der Weltmeisterschaft wieder abgebaut.
Von Anfang an stand fest: Der 44.089 Plätze umfassende Container-Palast wird die WM nicht überleben. Verschiedene Bausteine wie die Sitze oder das Dach sollen für Stadionbauten außerhalb des Landes eingesetzt werden.
Die Zahl 974 steht symbolisch für die internationale Telefonvorwahlnummer von Katar. Das Stadion im Bezirk Ras Abu Aboud war die einzige WM-Arena, die nicht über eine der umstrittenen Klimaanlagen verfügte.
Laut der FIFA war das Stadium 974 das erste seiner Art. Noch nie zuvor waren Spiele des Weltfußballverbands in einem temporären Stadion ausgetragen worden.
Das Thema Nachhaltigkeit spiegelte sich indes nicht nur in der Wiederverwendbarkeit der Komponenten und dem Fehlen von Klimaanlagen wider. "Die Wassereffizienzmethoden des Stadions stellen sicher, dass der Wasserverbrauch im Vergleich zu einem herkömmlichen Stadionbau um 40 Prozent reduziert wird", beteuerte die FIFA.
In einem Video stellte die FIFA Stadium 974 vor
Was geschieht mit den Komponenten von Stadium 974?
"Das Stadion 974 liegt im Hafenbereich und in Sichtweite der Küstenstadt von Doha, Fans werden die kühle Brise spüren, die vom Arabischen Golf hereinweht", hieß es auf der offiziellen Seite der WM in Katar. Bei Temperaturen an die 30 Grade eine durchaus fragwürdige These.
So oder so ist es damit nun vorbei. Am Montag hatte Brasilien im Stadium 974 noch Südkorea mit 4:1 geschlagen und sein Ticket fürs Viertelfinale gebucht. Wie schnell es nun mit dem Arena-Abbau losgehen soll, wurde zunächst nicht mitgeteilt.
Auch wie genau es mit den wiederverwertbaren Bauteilen weitergehen soll, ist noch nicht in Stein gemeißelt. Es gibt allerdings Berichte (u. a. der India Times), dass sie 2030 bei der WM in Uruguay zum Einsatz kommen könnten - sollte ein Bund aus vier südamerikanischen Ländern denn tatsächlich den Zuschlag für die Weltmeisterschaft in acht Jahren bekommen.
Titelfoto: Fotomontage: dpa/Nikku, dpa/Christian Charisius