Katar - Trauer bei der Weltmeisterschaft! Während auf dem Rasen die Teams von Argentinien und den Niederlanden um den Halbfinal-Einzug spielten, kämpfte ein Journalist auf der Tribüne um sein Leben - vergeblich.

Als die Niederlande in Person durch Wout Weghorst (30) in der zehnten Minute der Nachspielzeit durch einen genialen Freistoß-Trick doch noch den Ausgleich erzielte und damit die Verlängerung erzwang, schrieb US-Journalist Grant Wahl (†48): "Was für ein unglaublich kreiertes Standardtor der Niederlande!"

Es war das letzte öffentliche Lebenszeichen des 48-Jährigen. Wenige Minuten später kämpfte er um sein Leben - ohne Erfolg.

Laut Informationen der "Bild"-Zeitung brach der Journalist in der Verlängerung auf der Medientribüne des Lusail-Stadion zusammen. Kollegen riefen schnell die Sanitäter, die schnell vor Ort waren, um den Mann wiederzubeleben. Leider erfolglos.

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Am Abend die schlimme Nachricht: Die Rettungsversuche scheiterten. Wahl verstarb. Wieso er plötzlich zusammenbrach, ist noch vollkommen unklar. Ersten Informationen von "The Wall Street Journal" soll er einen Herzinfarkt erlitten haben. Am Montag schrieb Wahl auf seiner Homepage, dass er aufgrund von gesundheitlichen Problemen in einem Krankenhaus gewesen sei.

"Drei Wochen wenig Schlaf, viel Stress und viel Arbeit merkt mein Körper. Was in den letzten zehn Tagen wie eine Erkältung war, wurde in der Nacht des Spiels zwischen der USA und den Niederlanden zu etwas Schwererem. Ich spürte Druck auf meiner Brust", so der 48-Jährige.

Im Krankenhaus wurde eine Covid-19-Infektion ausgeschlossen. Er soll "wahrscheinlich" an einer Bronchitis erkrankt sein und die Ärzte gaben ihm einen starken Hustensaft mit. Nach einigen Stunden soll sich Wahl dann bereits besser gefühlt haben, wie er selbst berichtet.

Ob sein plötzlicher Tod mit den Geschehnissen vom Montag zusammenhängen, ist unklar.

Seine Frau Céline Gounder (45) schrieb auf Twitter, dass sie vollkommen unter Schock stehe. In der Nacht veröffentliche der amerikanische Fußballverband ein Statement. "Der ganzen US-Fußballfamilie ist das Herz gebrochen, als wir vom Verlust von Grant Wahl erfuhren", schrieb der US-Verband bei Twitter.

Auch US-Regierung gab ein erstes Statement ab. "Wir senden unser Beileid an seine Familie. Mit ihnen stehen wir in engem Austausch und arbeiten mit hochrangigen katarischen Beamten zusammen, um die Wünsche der Familie schnellstmöglich zu erfüllen", schrieb Ned Price, Sprecher des Außenministeriums.

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Am Samstagmorgen sprach FIFA-Präsident Gianni Infantino (52) der Familie ebenfalls sein Beileid aus. In einer offiziellen Stellungnahme hieß es: "Seine Liebe zum Fußball war enorm und seine Berichte werden von allen, die den Fußball lieben, vermisst werden. Wir drücken seiner Frau Céline, seiner Familie und seinen Freunden unser tiefstes Mitgefühl aus."

Wenige Tage zuvor wurde Wahl für seine Berichterstattung bei acht aufeinanderfolgenden Weltmeisterschaften von der FIFA gewürdigt.

Am 21. November wurde Wahl der Zutritt zum Stadion allerdings verwehrt, weil er ein T-Shirt in Regenbogenstil trug, um seine Unterstützung mit der LGBTQ-Community zu teilen.