Merkwürdiges Video aufgetaucht: Seit wann rufen Deutschland-Fans "Hiya Huya Germany"?
Doha - Zu einer Fußball-WM gehören sie dazu wie Tränen, Titel und Triumphe: Schlachtenbummler aus aller Welt, die von weither anreisen, um ihre Nationalmannschaft zu unterstützen. Nun ist das bei der umstrittenen Weltmeisterschaft in Katar etwas anders. Das Interesse vieler am ins Emirat vergebene Turnier hält sich in Grenzen. Doch um den Schein zu wahren, wird im Golfstaat zu merkwürdigen Mitteln gegriffen.
Normalerweise gehen Bilder von singenden Fans, gehüllt in Farben der Nationalflagge des jeweiligen Landes um die Welt, doch was ist bei der WM 2022 schon gewöhnlich: Kein Bier-Ausschank, Homosexuelle sind praktisch unerwünscht, und die Stadien sind klimatisiert, wurden künstlich hochgezogen. Viele Gastarbeiter verloren dabei ihr Leben.
Da vergeht vielen die Lust auf Fußball in der Wüste.
Damit aber dennoch Fotos von singenden Anhängern des runden Leders um die Welt gehen, wurden Fans kurzerhand einfach eingekauft und führen ein Laien-Schauspiel auf, das seinesgleichen sucht.
Im Netz macht nun ein Video die Runde, das zuallererst auf dem TikTok-Kanal des katarischen Sportfernsehens Al Kass Sports Channel erschien.
Darin sind enthusiastisch Deutschland-Fahnen schwenkende Männer zu sehen, die ihre Begeisterung mit Gesängen zum Ausdruck bringen.
Was Deutschland-Fans normalerweise während der Länderspiele singen
Was die Herren dort allerdings intonieren, hat rein gar nichts mit dem zu tun, was man von früheren WMs und EMs oder aus deutschen Stadien kennt.
Stattdessen wird dort ein neuer Liedtext kreiert.
Unterstützt von Trommeln und Tröten ertönt: "Hiya Huya Germany". Die Krone der Schöpfung ist jedoch ein mit Inbrunst gerufenes "Ratatatatatata".
In den Kommentaren zum Videoclip belustigen sich die User über diese Art von Event-Fans.
Sollten diese irgendwann mal den Weg in ein deutsches Stadion finden, werden sie künftig vielleicht der Authentizität wegen zu anderem Liedgut greifen: einem lang gezogenen "Deutschlaaaaand", "Hurra, hurra, die Deutschen, die sind da" oder der Kurz-Version vom Böhse-Onkelz-Song "Mexiko".
Titelfoto: Robert Michael/dpa