Mathematiker errechnet: So hoch sind Deutschlands WM-Chancen
Katar - Wer wird Statistik-Weltmeister? Ein Professor der britischen Universität Oxford hat die anstehende WM 2022 in Katar zumindest schon mal mathematisch durchgespielt. Das Ergebnis: Die Fans der deutschen Nationalmannschaft sollten sich keine allzu großen Titelhoffnungen machen.
Laut einer Analyse des Mathematikers und Fantasy-Football-Enthusiasten Joshua Bull schnappt sich die DFB-Auswahl den begehrten Pokal nämlich nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 3,84 Prozent.
Die größten Chancen auf eine Siegesfeier im Wüstenstaat hat demnach Brasilien mit 14,72 Prozent, gefolgt von Argentinien (14,36 %) sowie den Niederlanden (7,84%).
Auch Spanien (7,03%), Frankreich (6,37%), Belgien (6,31%), Portugal (5,60%) und sogar Dänemark (4,94%) bescheinigt das von dem Oxford-Professor genutzte Modell eine höhere Titel-Wahrscheinlichkeit.
Grundlage der Untersuchung sind die Spiele der einzelnen Länderauswahlen seit 2018, aus denen sich ein Team-Rating ergibt, wie Bull in einem weiterführenden Video zur Studie erklärt.
Die Unterschiede zwischen zwei Mannschaften in den sogenannten "Elo-Ratings" korrelieren wiederum "sehr gut" mit dem Unterschied in der erwarteten Anzahl von Toren (xG), die zwei Teams erzielen werden.
Studie der Oxford Universität auf Twitter
Joshua Bull hat jedes WM-Spiel 100.000 Mal simuliert
"Auf diese Weise können wir ein echtes Spiel zwischen zwei Teams simulieren, basierend auf den beiden vorhergesagten xG, die wir aus der Betrachtung dieser Differenz erhalten", so der Mathematiker.
Und Bull fügte an: "Um den Gewinner vorherzusagen, müssen wir das also nur viele Male in jedem Spiel des Turniers wiederholen. So sehen wir, wer die Nase vorn hat."
Jede Begegnung wurde nach diesem System sogar ganze 100.000 Mal simuliert. Daraus ergaben sich schließlich die Titel-Wahrscheinlichkeiten der einzelnen Länder.
Einschalten könnte sich dennoch lohnen, denn wie sagte schon BVB-Legende Alfred Preißler: "Grau is’ im Leben alle Theorie – aber entscheidend is’ auf’m Platz."
Titelfoto: Ges/Markus Gilliar/dpa, Screenshot/Twitter/UniofOxford