YouTuber schlich sich als Fake-Maskottchen zum EM-Auftaktspiel: Droht nun Justiz-Ärger?

Berlin - Kommt es jetzt dicke für Marvin Wildhage (27)? Beim Eröffnungsspiel der EM schmuggelte sich der Berliner YouTuber in die Münchner Allianz-Arena und drang bis an den Spielfeldrand. Der Coup gelang ihm mit einer unechten Akkreditierung und einem gefälschten Maskottchen-Kostüm aus China.

YouTuber Marvin Wildhage (27) deckte beim EM-Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland im Münchner Stadion Sicherheitslücken auf. (Bildmontage)
YouTuber Marvin Wildhage (27) deckte beim EM-Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland im Münchner Stadion Sicherheitslücken auf. (Bildmontage)  © Tom Weller/dpa, Screenshot/YouTube/Marvin Wildhage (Bildmontage)

In einem viel geklickten Video sprach der Webvideoproduzent auf YouTube über die von ihm aufgeklärten Sicherheitslücken in Stadien und weitere Missstände. Nun blickte er rund sieben Minuten lang weiter auf den Stunt bei dem Match Deutschland gegen Schottland (5:1) zurück und verriet: Ihm drohen Konsequenzen.

Unter dem Titel "Muss ich in den KNAST? Die Folgen meines Maskottchen-Videos" berichtete der Journalist, dass ihm die Staatsanwaltschaft Hausfriedensbruch, Urkundenfälschung und das Erschleichen von Leistungen vorwerfe.

"Bitte habt Verständnis dafür, dass ich mich zu diesen drei Punkten aktuell nicht äußern kann. Denn alles, was ich hier sage, kann und wird vor Gericht gegen mich verwendet werden", leitete der Wahlberliner sein Statement ein.

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Stundenlang habe er nach seiner Festnahme in der Gefangenensammelstelle im Stadion verbracht. Dabei lobte er das Verhalten der Polizisten, sie seien "nett, zuvorkommend" gewesen. Zudem seien sein Kostüm und Equipment beschlagnahmt worden.

Ein "hoher Funktionär der UEFA", so Wildhage, habe ihm geraten, das Video zum dokumentierten Skandal nicht zu veröffentlichen.

Knast für Marvin Wildhage gilt als unwahrscheinlich

Der YouTuber sorgte vor Kurzem beim öffentlichen Training der DFB-Auswahl in Jena für Aufsehen.
Der YouTuber sorgte vor Kurzem beim öffentlichen Training der DFB-Auswahl in Jena für Aufsehen.  © Christian Charisius/dpa

Ansonsten würde "man in aller Entschlossenheit dagegen vorgehen". Und so kam es dann auch! Kurz vor dem Upload flatterte eine E-Mail in das Postfach des 27-Jährigen.

Inhalt: eine Unterlassungsklage. Darauf ließ er sich aber nicht ein und berief sich trotz drohender Geldstrafe stattdessen auf seine Presse- und Meinungsfreiheit.

Hinzu kommt: Ihm seien im Anschluss zwei Kooperationspartner abgesprungen - was Wildhage auch verstehen könne. "Vielleicht möchten sie in der Zukunft mit der UEFA zusammenarbeiten."

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Fazit: Dass der YouTuber am Ende im Knast landet, ist mehr als unwahrscheinlich angesichts der Anschuldigungen.

Titelfoto: Tom Weller/dpa, Screenshot/YouTube/Marvin Wildhage (Bildmontage)

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