Tragischer Tod: Schottland-Fan wacht in Düsseldorf einfach nicht mehr auf
Düsseldorf - Die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland hat ihren ersten tragischen Todesfall. Ein Fan der Schotten, Colin King (57), verstarb im Schlaf in einem Düsseldorfer Hotelzimmer.
Das berichtet sein Neffe Christopher O'Rourke in einer Fangruppe auf Facebook, wie "The National" berichtet.
"Nachdem der Traum von der Qualifikation Wirklichkeit geworden ist, nach dem Gedränge um Tickets und Flüge, nach dem Desaster des Eröffnungsspiels, kommt uns das alles jetzt so unwichtig vor. Mit gebrochenem Herzen und Tränen im Gesicht melde ich den Verlust unseres Tartan Army Fußsoldaten Colin King", schrieb der Familienangehörige.
King habe das Auftaktspiel der Schotten in München gegen Deutschland am Freitag besucht, sei dann nach Düsseldorf gereist, wo sein Land am Mittwoch auf die Schweiz (21 Uhr) trifft.
Dort sei er auf seine Schwester und seinen Neffen getroffen. Die Familie habe einen schönen Sonntag gemeinsam verbracht, sich die Stadt angesehen. Der 57-Jährige sei dann in den Morgenstunden des Montags zu Bett gegangen. Doch er wachte nicht mehr auf.
Seine Familie wünscht sich am Mittwochabend Applaus in der vierten Minute der Partie Schottland gegen die Schweiz
Am Montag wurde er für tot erklärt, seine Familie steht unter Schock. "Er liebte seine Auswärtsreisen mit Schottland, und ich hatte das Glück, einige davon mit ihm zu teilen, nur leider war dies seine letzte. Diese Reise wird für jeden unvergesslich sein, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen", teilte sein Neffe mit.
Auf X teilte die Fanseite "The Tartan Army" mit, dass sich seine Familie bei der Begegnung am Mittwochabend in der vierten Spielminute einen einmütigen Applaus in Gedenken an King wünscht.
"Der Familie würde das in der schwierigen Situation wirklich helfen", heißt es in dem Post.
Es werden sicher emotionale Szenen in Düsseldorf werden, denn die Schotten haben eine enorm große Fangemeinde.
Schon beim Auftaktspiel der EM in München gegen Deutschland stellten die Anhänger das unter Beweis, als sie nicht nur die Stadt fluteten, sondern beim Spiel auch zumindest zu Beginn für tolle Stimmung sorgten.
Angesichts der 1:5-Niederlage trübte sich die Laune der Fans natürlich mit zunehmender Spieldauer. Nun müssen sie auch noch den Verlust eines ganz beliebten Mannes aus ihren Reihen verkraften.
Titelfoto: Bildmontage: Peter Kneffel/dpa, Screenshot/X/TartanArmyGroup