Berlin - Sofort nahm der die Hände vors Gesicht, versuchte seine Emotionen zu unterdrücken, doch auf der Bank brachen bei Niederlande-Star Joey Veerman (25) alle Dämme. Der Mittelfeldspieler des PSV Eindhoven erwischte am Dienstagabend im Gruppenfinale seines Landes gegen Österreich (2:3) bei der Fußball-Europameisterschaft einen rabenschwarzen Tag.

Trainer Ronald Koeman (61) reagierte in der 35. Minute und nahm ihn vom Feld, dafür kam RB-Leipzig-Star Xavi Simons (21).

Als Veerman seine Nummer auf der Auswechseltafel der UEFA sah, schlug er die Hände vors Gesicht, trabte zur Seitenlinie. Er ließ sich auf die Bank fallen und weinte dort bitterlich.

In der Anfangsphase verlor er bei 29 Ballkontakten 16 Mal das runde Leder, nicht einmal die Hälfte seiner Pässe kamen bei seinen Mitspielern an.

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Niederlande-Legende Rafael van der Vaart (41) sagte in der Halbzeit im Fernsehen: "Joey Veerman tat mir leid. Ich war froh, dass er ausgewechselt wurde, denn es war wirklich supertraurig, ihm beim Spielen zuzusehen."

Schlimmere Worte eines Experten kann es wohl kaum geben. Viel besser war die Erklärung seines Coaches für die frühe Maßnahme auch nicht, im Gegenteil.

"Ich hatte das Gefühl, dass ich etwas tun muss. Dafür bin ich da Trainer. Ich verstehe, wie schmerzhaft das für ihn ist. Ich hätte noch mehr ändern können, aber ich denke, als Trainer muss man eingreifen, wenn wir in der ersten halben Stunde so spielen und viele Bälle verlieren. Natürlich war Joey einer der Gründe dafür", lautete die schonungslose Analyse von Koeman.

Rückendeckung bekam Veerman aber von seinen Mitspielern, die nach der Partie am Mikrofon sagten, dass wohl alle hätten ausgewechselt werden könne in Hälfte eins.

Sie waren es auch, die dem Spieler auf der Bank Rückendeckung gaben, ihn aufmunterten und sich der 25-Jährige so wieder einigermaßen beruhigen konnte.

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Nicht nur für ihn, sondern das gesamte Team war es ein enttäuschender Abend, in den "Oranje" als Gruppenerster ging und am Ende nur als Dritter das Achtelfinale erreicht. Der Gegner steht noch nicht fest.