Wien (Österreich) - Der Rassismus-Skandal auf Sylt zieht weiter seine Kreise - und hat sogar Auswirkungen auf die anstehende Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland. Eine teilnehmende Nationalmannschaft muss sich nun nämlich eine neue Tor-Hymne suchen.

Eigentlich feierten die Kicker der österreichischen Nationalauswahl ihre Treffer bisher zu "L'amour toujours" von Gigi D'Agostino (56), doch das Lied des italienischen Künstlers ist im Zuge der rechtsradikalen und ausländerfeindlichen Umdichtung im Urlaubsort Kampen ziemlich in Verruf geraten.

Daher hat die UEFA dem Team von Trainer Ralf Rangnick (65) die Nutzung Stücks bei der EM jetzt verboten, wie die Kronen Zeitung berichtet.

"Der ÖFB steht ganz klar für Toleranz, Vielfalt und Integration und engagiert sich für ein wertschätzendes Miteinander in allen Bereichen der Gesellschaft. Nach den jüngsten Vorfällen um die missbräuchliche Verwendung wird der Song bei ÖFB-Länderspielen nicht gespielt", hieß es zudem in einem Statement des Verbands gegenüber der Nachrichtenagentur APA.

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Ganz aus der Luft gegriffen sind die Bedenken wohl nicht, denn auch im deutschen Nachbarland kam es kürzlich laut der Tageszeitung Heute in Kärnten und Niederösterreich zu ähnlich Vorfällen im Zusammenhang mit dem bekannten Party-Hit.

Darüber hinaus haben sich zuletzt auch die Veranstalter des Münchner Oktoberfests dazu entschieden, den Eurodance-Klassiker auf der diesjährigen Wiesn nicht erklingen zu lassen.

Der ÖFB befindet sich jedenfalls bereits auf der Suche nach einer neuen Jubel-Melodie und lässt dabei die eigenen Anhänger abstimmen.

Zur Auswahl stehen drei Lieder: "Wird es kultig-rockig mit 'Jump' von Van Halen, schallt 'Maria' von Scooter durchs Oval oder sorgt 'Sweet Caroline' künftig für mächtig Stimmung auf dem Rasen und den Rängen? Die Mannschaft legt die finale Entscheidung in Eure Hände, liebe Fans!", schreibt der EM-Teilnehmer auf seiner Website.

Bei der Europameisterschaft trifft Österreich in der Hammer-Gruppe D auf Frankreich, die Niederlande und Polen, davor stehen noch die beiden Testspiele gegen Serbien und die Schweiz an.