Matthäus tobt: "Betrogen worden!" Dieses Handspiel bei der EM war doch Elfmeter für Deutschland!

Stuttgart - Das tut noch einmal richtig weh! Mehr als zwei Monate nach dem bitteren Viertelfinal-Aus der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft gegen Spanien (1:2 nach Verlängerung) gibt es nun Enthüllungen um die am meisten diskutierte Szene des Turniers.

Die entscheidende Szene: Marc Cucurella (26, r.) bekommt den Ball an den Arm.
Die entscheidende Szene: Marc Cucurella (26, r.) bekommt den Ball an den Arm.  © Tom Weller/dpa

Denn in der Nachspielzeit wurde den Deutschen ein ganz klarer Elfmeter verwehrt. Zu der Einsicht ist man jetzt offenbar auch beim europäischen Fußballverband UEFA gekommen.

Wie ausgerechnet das spanische Portal Relevo berichtet, gebe es jetzt ein internes Dokument der Schiedsrichter-Kommission, das den Fehler belegt.

Lothar Matthäus (63), der bei der EM als Experte und Co-Kommentator tätig war, kann es nicht fassen: "Wenn es stimmt, dass die UEFA zugibt, dass es eine Fehlentscheidung war, dann sind wir offenbar betrogen worden", sagt er der Bild.

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Rückblick: In der Verlängerung unterlief dem spanischen Verteidiger Marc Cucurella (26) ein ganz offensichtliches Handspiel im eigenen Strafraum, nachdem er einen Ball von Jamal Musiala (21) mit dem Arm stoppte. Der englische Schiedsrichter Anthony Taylor (45) gab den fälligen Strafstoß nicht. Der VAR in Person von Stuart Atwell (41) aus England und Bartosz Frankowski (37) aus Polen griff ein, doch nach Sichtung der Bilder entschieden sie: kein Elfmeter!

Taylor selbst schaute sich die Szene gar nicht noch einmal selbst an.

Lothar Matthäus empört: "Eine Frechheit, dass es jetzt zugegeben wird, was damals alle gesehen haben"

Lothar Matthäus (63) ist empört angesichts der neuesten Enthüllungen.
Lothar Matthäus (63) ist empört angesichts der neuesten Enthüllungen.  © Tom Weller/dpa

In der Enthüllung des spanischen Portals heißt es aus einem internen Dokument der UEFA-Schiedsrichterkommission:

"Nach den neuesten UEFA-Richtlinien sollte ein Hand-Ball-Kontakt, der einen Torschuss stoppt, strenger bestraft werden, und in den meisten Fällen sollte ein Strafstoß verhängt werden, es sei denn, der Arm des Verteidigers ist sehr nah am Körper oder über dem Körper. In diesem Fall hat der Verteidiger den Torschuss mit seinem Arm gestoppt, der nicht sehr nah am Körper ist, was ihn größer macht, sodass ein Strafstoß hätte verhängt werden müssen", wird ausgeführt.

Direkt nach dem Spiel waren Stimmen laut geworden, nach denen ein Schiedsrichter-Obmann der UEFA die Anweisung gegeben habe, keinen Elfmeter zu pfeifen, wenn der Arm locker herunterhängt. Matthäus meint dazu: "Heute stellt sich die Frage: Gab es diese Anweisung in Wirklichkeit gar nicht?"

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Er ist erbost über eine mögliche Verschleierung der Fehlentscheidung. "Dann war die angebliche Anweisung nur eine Ausrede. Eigentlich eine Frechheit, dass es jetzt zugegeben wird, was damals alle gesehen haben."

Leider kann sich die Nationalmannschaft dafür nichts mehr kaufen. Der Titeltraum platzte am Abend des 5. Juli mit dem Tor von Mikel Merino (28) in der 120. Minute der Verlängerung, Spanien wurde am Ende Europameister.

Titelfoto: Bildmontage: Tom Weller/dpa

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