Ex-Dynamo Tschertschessow kassiert mit Russland klare Auftaktpleite gegen Mitfavorit Belgien!
St. Petersburg - Mitfavorit Belgien war eine Nummer zu groß! Stanislaw Tschertschessow, einst Torwart von Dynamo Dresden, und Russland verloren ihr EM-Auftaktspiel gegen die Red Devils verdientermaßen mit 0:3 (0:2).
Die Tore vor rund 34.067 Zuschauern in der Gazprom Arena erzielten Romelu Lukaku zum 1:0 sowie 3:0 für Belgien (10. Minute/88.) und Thomas Meunier zum 2:0 (34.).
Zu Beginn versteckte sich die Sbornaja nicht und suchte gegen die spielstarken Red Devils immer wieder die Offensive - machte aber in der Abwehr einen entscheidenden Fehler!
Obwohl Lukaku beim Pass von Dries Mertens klar im Abseits stand, zählte der Treffer zu Recht, weil Russlands Innenverteidiger Andrei Semyonov zuvor am Ball war und diesen unkontrolliert durch die Beine rutschen ließ.
Der Sturmbulle von Inter Mailand bedankte sich für diese Steilvorlage und schoss völlig frei stehend aus elf Metern in die linke untere Ecke ein - 1:0 für die Red Devils (10.)!
Russland blieb aber trotz dieses Rückschlags weiter mutig. So musste Thibaut Courtois bei einem Kopfball von Mario Fernandes im Anschluss an eine Ecke von Aleksandr Golovin erstmals eingreifen, packte aber sicher zu (13.).
Startelf von Belgien für das EM-Gruppenspiel gegen Russland
Russlands Anfangsformation für das EM-Gruppenspiel gegen Belgien
BVB-Profi Thomas Meunier legt für Belgien gegen Russland nach
Auf der anderen Seite bediente der überragende Lukaku seinen Mitspieler Leander Dendoncker, dem sein Abschluss aber trotz guter Position misslang (18.). Wenig später fand er aus spitzem Winkel seinen Meister in Keeper Anton Shunin (22.).
Dann gab es im Mittelfeld einen heftigen Zusammenprall zwischen Timothy Castagne und Daler Kuzyaev, die beide nicht mehr weitermachen konnten und ausgewechselt werden mussten. Castagne trug ein Veilchen davon, Kuzyaev einen Turban (27.).
Für den belgischen Abwehrspieler kam Meunier - der sich wenige Minuten später ebenfalls in die Torschützenliste eintrug! Shunin wehrte eine Hereingabe von Thorgan Hazard, die er erst spät sehen konnte, unglücklich nach vorne vor die Füße des Rechtsverteidigers von Borussia Dortmund ab, der mit links aus Nahdistanz zum 2:0 einschob (34.).
Dieser Treffer zeigte Wirkung beim Tschertschessow-Team, das vor der Pause nicht wieder in die Spur fand, weshalb es beim verdienten belgischen Vorsprung blieb.
In den zweiten Durchgang starteten die Russen wieder deutlich besser, kamen aber trotz großem Willen weiterhin nicht entscheidend durch, weil sie zu ungenau agierten und die Red Devils spielerisch nicht aushebeln konnten.
Romelu Lukaku setzt für Belgien gegen Russland den Schlusspunkt
Die Mannschaft von Trainer Roberto Martinez überließ der Sbornaja bewusst den Ball, um bei einem entsprechenden Fehler den entscheidenden Konter zu setzen.
Dazu kam es nicht, dafür hielten sie hinten den Laden dicht, weil Russland schlichtweg zu ausrechenbar war und zu viele Fehlpässe spielte. Die langen Schläge auf Sturmtank Artem Dzyuba, der sich aber trotz aller Mühe nicht gegen die umsichtige belgische Innenverteidigung behaupten konnte, verfehlten ihre Wirkung.
Hinzu kam zu wenig Bewegung und am Ende auch ein wenig Resignation, weshalb die Red Devils sich immer wieder entsprechend positionieren konnten. Kurz vor dem Ende schickte Meunier dann noch Lukaku auf die Reise, der das Laufduell mit dem eingewechselten Igor Diveev klar für sich entschied und eiskalt aus halbrechter Position in die rechte untere Ecke abschloss - 3:0 für Belgien (88.)!
Das war der Schlusspunkt einer insgesamt chancenarmen zweiten Hälfte. So feierten die Red Devils einen ungefährdeten Auftaktsieg und untermauerten ihren Mitfavoritenstatus.
Für Belgien geht es am Donnerstag (18 Uhr) gegen Dänemark weiter, während Russland sich drei Stunden zuvor mit Finnland misst.
Titelfoto: dpa/Igor Russak