EM 2024: DFB-Star Rüdiger mit Kampfansage vor Spanien-Kracher

Deutschland - Nur noch zwei Tage bis zum Viertelfinal-Kracher der Fußball-Europameisterschaft zwischen der deutschen Nationalmannschaft und Spanien. Am Freitag steigt das Duell um 18 Uhr in Stuttgart.

Toni Kroos (34) geht nicht davon aus, dass am Freitag der Spanien-Kracher das letzte Spiel seiner Karriere wird.
Toni Kroos (34) geht nicht davon aus, dass am Freitag der Spanien-Kracher das letzte Spiel seiner Karriere wird.  © Christian Charisius/dpa

In unserem großen Liveticker zur EM halten wir Euch über alle Ergebnisse, Highlights und Randgeschichten auf dem Laufenden.

4. Juli, 7.05 Uhr: Polizisten durch Pyrotechnik nach EM-Spiel verletzt

Zwei Polizeibeamte wurden durch Pyrotechnik in und um Karlsruhe nach dem EM-Spiel Türkei gegen Österreich leicht verletzt.

Eine Polizistin wurde durch gezündete Feuerwerkskörper am Auge verletzt, wie die Polizei mitteilte. In Bretten erlitt ein Beamter ein Knalltrauma.

Insgesamt versammelten sich nach dem Spiel Tausende Menschen im Raum Karlsruhe. Rund 1.800 Menschen und rund 400 Fahrzeuge waren rund um den Karlsruher Europaplatz unterwegs. Sowohl in Bretten als auch in Bruchsal und Philippsburg kam laut Polizei Pyrotechnik zum Einsatz. Die Beamten leiteten mehrere Verfahren wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz und wegen Körperverletzung ein.

Die Türkei gewinnt am Dienstag das EM-Achtelfinale gegen Österreich. Auch in und um Karlsruhe feiern Tausende Menschen teils mit Pyrotechnik. Zwei Beamte wurden dadurch verletzt. (Symbolbild)
Die Türkei gewinnt am Dienstag das EM-Achtelfinale gegen Österreich. Auch in und um Karlsruhe feiern Tausende Menschen teils mit Pyrotechnik. Zwei Beamte wurden dadurch verletzt. (Symbolbild)  © Cevin Dettlaff/dpa

4. Juli, 6.39 Uhr: Abwehrchef Rüdiger setzt auf mutige DFB-Elf

Für DFB-Abwehrchef Antonio Rüdiger gibt es vor dem EM-Viertelfinale Deutschland gegen Spanien keinen klaren Favoriten.

"Für mich treffen die beiden im bisherigen Turnierverlauf stabilsten Mannschaften aufeinander. Ich sehe ein Spiel auf Augenhöhe, wir müssen bereit sein für den Kampf", sagte der 31 Jahre alte Profi vom spanischen Fußball-Rekordmeister Real Madrid in einem Interview des "Kicker". Mit einem Sieg am Freitag in Stuttgart (18 Uhr) würde das DFB-Team erstmals seit 2016 wieder ein Halbfinale bei einem großen Turnier erreichen.

"Man muss den Mut haben, nach vorn zu gehen, denn sie sind auch verwundbar. Sie pressen hoch, darüber kann man kommen", meinte Rüdiger.

"Aber dazu musst du einen guten Ballbesitz und Ruhe in den Drucksituationen haben. Und du darfst keine Fehler machen, denn wir wissen um ihre Konterstärke mit Nico Williams und Lamine Yamal, zwei klassischen Außenspielern."

Antonio Rüdiger (31) erwartet gegen Spanien eine ausgeglichene Partie. Vor zwei Gegenspielern warnt er besonders.
Antonio Rüdiger (31) erwartet gegen Spanien eine ausgeglichene Partie. Vor zwei Gegenspielern warnt er besonders.  © UWE KRAFT / AFP

4. Juli, 6.07 Uhr: Tom Bartels ist Endspiel-Reporter der ARD

Das Finale eines großen Turniers zu kommentieren, ist etwas Besonderes. Das Erste hat sich jetzt festgelegt. Die ARD hat ihren Endspiel-Reporter gefunden.

Tom Bartels (58) wird nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur das Finale der Fußball-Europameisterschaft am 14. Juli für den öffentlich-rechtlichen Fernsehsender kommentieren. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.

Der 58 Jahre alte TV-Journalist war bereits als Reporter des EM-Endspiels 2008 in Österreich und der Schweiz im Einsatz. 2014 kommentierte er den deutschen WM-Triumph in Brasilien und 2022 das Finale in Katar.

Für Tom Bartels (58) ist es nicht das erste Fußball-Finale.
Für Tom Bartels (58) ist es nicht das erste Fußball-Finale.  © Tom Weller/dpa

4. Juli, 6.02 Uhr: UEFA warnt vor illegalem Kauf von EM-Tickets

Die Europäische Fußball-Union UEFA geht weiter gegen illegal angebotene EM-Tickets vor.

Trotz der bisherigen rechtlichen Schritte und Urteile würden Internetanbieter weiterhin Eintrittskarten zum Verkauf anbieten, teilte der Verband auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Vor dem Turnier seien knapp 10.000 vermeintliche Tickets storniert worden, inzwischen ist die Zahl noch höher.

Die einzige offizielle Möglichkeit, an Karten zu kommen, wäre die Verkaufsstelle der UEFA gewesen. Die Preise waren weit vor dem Turnier klar festgelegt worden (60 bis 700 Euro, Hospitality-Bereiche ausgenommen). Chancen auf Tickets ergeben sich kurz vor Spielen aber - wenn überhaupt - nur noch durch Rückläufer.

Auch für das deutsche Viertelfinale ist die Nachfrage nach Tickets enorm hoch. Die UEFA warnt davor, bei Fremdanbietern im Internet Karten zu kaufen.
Auch für das deutsche Viertelfinale ist die Nachfrage nach Tickets enorm hoch. Die UEFA warnt davor, bei Fremdanbietern im Internet Karten zu kaufen.  © Marcus Brandt/dpa

3. Juli, 18.49 Uhr: Türkei bestellt deutschen Botschafter ein

Nach Kritik aus Berlin am umstrittenen Wolfsgruß-Jubel des türkischen Nationalspielers Merih Demiral (26) im Achtelfinale der Europameisterschaft hat die Türkei den deutschen Botschafter einbestellt.

Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus Diplomatenkreisen. Demiral hatte die nationalistische Geste nach seinem zweiten Tor beim 2:1-Sieg seiner Mannschaft gegen Österreich am Dienstagabend gezeigt. Anschließend forderte Innenministerin Nancy Faeser (53, SPD) die UEFA auf, Sanktionen zu prüfen. Der Europa-Verband kam dieser Bitte mittlerweile nach.

Aus seinem Heimatland erhielt der 26-Jährige hingegen Rückendeckung. Der Chef der ultranationalistischen MHP, Devlet Bahceli, bezeichnete die Einleitung eines Verfahrens als "Provokation". Der Schritt sei "äußerst voreingenommen und falsch".

Der türkische Nationalspieler Merih Demiral (26) sorgte mit seinem Torjubel gegen Österreich für Wirbel.
Der türkische Nationalspieler Merih Demiral (26) sorgte mit seinem Torjubel gegen Österreich für Wirbel.  © RONNY HARTMANN / AFP

3. Juli, 16.04 Uhr: Anthony Taylor pfeift Deutschland gegen Spanien

Der Schiedsrichter für das Viertelfinale am Freitag (18 Uhr) zwischen Deutschland und Spanien steht fest, Anthony Taylor (45) wird die Spielleitung des EM-Krachers übernehmen.

Ein gutes Omen? Der Engländer leitete bislang zwei Spiele mit deutscher Beteiligung - und beide Male verließ die DFB-Elf den Platz als Sieger. Bei der EM 2021 gelang ein 4:2-Sieg in der Gruppenphase gegen Portugal und im vergangenen September fuhr das damals noch von Rudi Völler (64) trainierte Team einen 2:1-Erfolg im Test gegen Frankreich ein.

Die Spanier weisen mit dem 45-Jährigen an der Pfeife hingegen eine ausgeglichene Bilanz von zwei Siegen und zwei Niederlagen auf, zuletzt setzte es aber im Endspiel der Nations League 2021 eine 1:2-Pleite gegen die Franzosen.

Der englische Schiedsrichter Anthony Taylor (45, M.) beim Gruppenspiel zwischen Belgien und der Ukraine.
Der englische Schiedsrichter Anthony Taylor (45, M.) beim Gruppenspiel zwischen Belgien und der Ukraine.  © DAMIEN MEYER / AFP

Toni Kroos: "Wir gewinnen jetzt Spiele, die wir vor einiger Zeit noch verloren oder nicht gewonnen hätten"

13.56 Uhr: Toni Kroos über die Siegermentalität bei Real Madrid und jetzt in der Nationalmannschaft: "Es geht nicht immer nur darum, es weiterzugeben. Man muss es fühlen und erleben. Der Glaube in der Mannschaft ist extrem gewachsen, weil wir die Erlebnisse hatten. Eine Siegermentalität musst Du erleben und dadurch wächst der Glaube immer mehr."

"Im März [lagen wir] gegen die Niederlande 0:1 zurück und wir drehen uns das in der letzten Minute, so etwas hilft, über schwierige Phasen hinwegzukommen, an Dich zu glauben."

"Man sieht in den Spielen unsere Schritte, dass wir an uns glauben, auch wenn man nicht von vornherein die Spiele mit 5:12 gewinnt. Ich sehe uns vorbereitet, denn wir haben einen andere Glauben. Und wir gewinnen jetzt Spiele oder verlieren sie nicht, die wir vor einiger Zeit sicher verloren oder nicht gewonnen hätten."

Toni Kroos wird nach seiner Karriere eine Academy in Madrid für Kinder eröffnen

13.53 Uhr: Ganz witzig: Jetzt werden zwei Kinderfragen an Toni Kroos gestellt. Die erste ist, was er denn macht, denn er jetzt aufhört zu arbeiten. Toni Kroos: "Da es eine Kinderfrage ist, kann ich sagen, dass ich mich um meine eigenen Kinder kümmern werde. Zudem mache ich eine Academy in Madrid für Kinder auf. Es wird sich also viel um Kinder drehen in meinem zukünftigen Leben."

Die anderen Frage dreht sich darum, dass viele Kinder seine Frisur ganz toll finden, die Mütter eher weniger: "Das ist bei uns genauso. Die Mutter findet es eher nicht so gut, der Vater schon. Für meine Tochter ist es eher nichts, meine Jungs versuchen da schon nachzuziehen."

Toni Kroos über Spaniens Wunderkind Lamine Yamal: "So kurz wie möglich an der Leine halten"

13.46 Uhr: Toni Kroos über Lamine Yamal: "Ich war relativ nah dran, weil er in Barcelona gespielt hat. Es ist beeindruckend, auch, mit welcher Konstanz er gespielt hat und dass er dort der gefährlichste Mann war. Auf der anderen Seiten ist es trotzdem so, dass wir uns auf ihn vorbereitet haben. Wir sind gewarnt, ihn und Williams zu verteidigen. Es ist ein Spieler, der nicht so viele EM-Viertelfinals gespielt hat, und wir werden versuchen, ihn so kurz wie nur möglich an der Leine zu halten und zu beackern."

13.46 Uhr: Toni Kroos über Joselu, der ihn in Rente schicken will: "Weil wir gewinnen. Ich kann das verstehen, dass das seine Idee ist. Aber wir haben recht viel dagegen. Wir haben gute Chancen. Die Spanier spielen einen guten Ball, wir allerdings auch. Man kann sich auf ein relativ interessantes Spiel freuen. Das sagt mir mein Gefühl. Ich lasse ihm seinen Wunsch und hoffe, dass er nicht in Erfüllung geht."

13.45 Uhr: Toni Kroos über Antonio Rüdiger und das Wort "töten" nach dem Spiel gegen Dänemark: "Wir sind in einer Phase, in der jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird. Ich weiß, wie das Wort gemeint ist, und man muss das nicht überbewerten."

"Er ist, wie er ist, und man muss ihn vor allem so lassen. Er ist ein Spieler, der einem Team unfassbar viel geben kann. Er hat sich schnell bei Real eingelebt. Er war schnell beliebt, auch wenn er dem einen oder anderen an der Seitenlinie mal reingetreten hat."

"Er hat richtig Bock auf Verteidigen und wir können uns glücklich schätzen, ihn in der Mannschaft zu haben."

13.40 Uhr: Toni Kroos über die Möglichkeit, dass Spanien ihn zustellen wird: "Natürlich kann das eine Idee sein vom Gegner. Unsere Gegner schauen auch unsere Spiele und sind nicht doof. Die Frage ist immer: Wie geht man damit um und welche Lösungen findet man? Spanien wäre nicht die erste Mannschaft im Turnier, die das machen würde. Ich denke aber auch, dass der Charakter der Spanier eher dafür spricht, dass sie sich auf ihr eigenes Spiel konzentrieren und versuchen, über diese Feinheiten das Spiel zu bestimmen."

Toni Kroos: "Es wird nie wieder etwas geben, was ich so gut kann wie Fußballspielen"

13.40 Uhr: Toni Kroos über Druck: "Wenn man mit etwas Vorlauf auf dieses Turnier geschaut hat, waren große Zweifel von allen Seiten da. Da ist normal nach den letzten Jahren. Von daher haben wir ein gewisses Minimalziel erreicht. Man wird nicht mehr von einer Katastrophe sprechen, das haben wir erfolgreich umschifft. Wir als Mannschaft und ich persönlich haben es uns zum Ziel gesetzt, das Turnier zu gewinnen. "

"Wir sind jetzt in einer Phase des Turniers, wo wir unbedingt hinwollten. Der eigene Antrieb in der Kabine ist, weiterzukommen, und wir sind überzeugt davon, das schaffen zu können."

Toni Kroos über den Gedanken, bald nicht mehr Fußball zu spielen: "Dessen bin ich mir bewusst, aber das andere ist, es zu erleben und auszufüllen. Ich habe aber keine große Angst davor, denn Gott sei Dank war es eine Entscheidung, die ich selbst getroffen habe. Es hat mich keiner dazu gedrängt. Ich werde das Fußballspielen immer vermissen, da ich weiß, dass es nie wieder etwas geben wird, was ich so gut kann wie Fußballspielen. Irgendwann kommt dieser Tag für jeden aktiven Spieler und dann ist es mir lieber, das selbst zu entscheiden."

Titelfoto: UWE KRAFT / AFP

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