EM 2024 in Leipzig: Bei diesem Spiel rechnet die Polizei mit Ultras

Leipzig - Zwölf Tage vor der ersten EM-Partie in Leipzig haben Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamt ihr Sicherheitskonzept für die Zeit während der Spiele vorgestellt. Die Einsatzkräfte seien vorbereitet. Lediglich bei einem Match wird aktuell mit Risikofans gerechnet.

Leipzig im EM-Fieber! Zwölf Tage sind es noch bis zur ersten Partie der Europameisterschaft 2024 in der Messestadt.
Leipzig im EM-Fieber! Zwölf Tage sind es noch bis zur ersten Partie der Europameisterschaft 2024 in der Messestadt.  © Silvio Bürger

"Wir betrachten das völlig entspannt", sagte Leipzigs Polizeipräsident René Demmler während einer Pressekonferenz am Donnerstag, an der auch Vertreter von Feuerwehr, Ordnungsamt, dem Organisationsteam für die EM in Leipzig und der Bundespolizei teilnahmen.

Seit Beginn der Planungen für das Riesensportereignis habe es einen engen Austausch aller Behörden zum Thema Sicherheit gegeben. Verschiedene Einsatzlagen seien im Vorfeld bereits geübt worden - im Falle der Polizei sogar bis hin zum nuklearen Terroranschlag, wie Demmler verriet. Grund zur Sorge bestehe jedoch nicht. "Wir erwarten ein friedliches Fußballfest."

Die Polizei werde an allen Tagen der EM präsent sein. "Wir rechnen mit bis zu 2000 Einsatzkräften, insbesondere an Spieltagen." Die Herausforderung bestehe darin, flexibel zu sein und schnell auf sich verändernde Situationen reagieren zu können. "Wir sind eingestellt auf eine schnelle Intervention, sollte es dazu kommen."

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Insgesamt 110.000 bis 135.000 ausländische Fußballfans erwarten die Behörden allein während der drei Gruppenspiele in Leipzig zwischen dem 18. und 24. Juni. Fanfeste für die ausländischen Gäste sind sowohl auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz, der Moritzbastei als auch im Felsenkeller geplant. Von dort aus würden jeweils Fanwalks zum Stadion veranstaltet.

Anwohnersperrkreis auch während der EM-Spiele

Leipzigs Sicherheitsbehörden stellten am Donnerstag ihr Sicherheitskonzept für das Fußballfest vor.
Leipzigs Sicherheitsbehörden stellten am Donnerstag ihr Sicherheitskonzept für das Fußballfest vor.  © Silvio Bürger

Informationen über die Anreise von Risikofans liegen dem Polizeipräsidenten zufolge nicht vor. Einzige Ausnahme: das Spiel zwischen Kroatien und Italien am 24. Juni. Allein von kroatischer Seite würden bereits zwischen 30.000 und 40.000 Fans erwartet. Hier rechnet die Polizei auch mit Ultras.

"Bereits bei vorherigen Aufeinandertreffen hat es nicht unerhebliche Auseinandersetzungen gegeben, wenn die Lage nicht kontrolliert wird", sagte Demmler. "Wir schätzen das Ganze so ein, dass das für uns nicht zutrifft. Trotzdem wurden im Stadion Pufferzonen eingerichtet."

"Viele Dinge sind dank RB Leipzig bereits erprobt", erklärte Ordnungsamtsleiter Tino Michalak. Der bereits bei RB-Spielen erprobte Anwohnersperrkreis ums Stadion wird auch bei den EM-Partien angewendet, dabei sogar noch ausgeweitet. So wird die Zone an Spieltagen bereits um 16 Uhr eingerichtet und soll bis 0.30 Uhr bestehen bleiben. Auch die Fläche wird vergrößert.

Wie bei Heimspielen von RB Leipzig wird auch während der EM-Partien ein Anwohnersperrkreis um das Stadion eingerichtet.
Wie bei Heimspielen von RB Leipzig wird auch während der EM-Partien ein Anwohnersperrkreis um das Stadion eingerichtet.  © Silvio Bürger
Zudem dürfen Drohnen an den Leipziger Spieltagen in einem Umkreis von circa 3,7 Kilometern ums Stadion weder aufsteigen noch mitgeführt werden.
Zudem dürfen Drohnen an den Leipziger Spieltagen in einem Umkreis von circa 3,7 Kilometern ums Stadion weder aufsteigen noch mitgeführt werden.  © Silvio Bürger

Drohnen-Piloten sollten beachten, dass die Flieger an den Leipziger Spieltagen in einem Radius von circa 3,7 Kilometern ums Stadion weder aufsteigen noch mitgeführt werden dürfen. Um Drohnen notfalls abwehren zu können, hat Sachsen extra zusätzliche Technik beschafft, wie Polizeipräsident Demmler verriet.

Titelfoto: Montage: Silvio Bürger

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