"Eine Schande!": Dänen toben nach EM-Aus gegen Deutschland

Dortmund - Deutschland steht endlich wieder im Viertelfinale eines großen Turniers! Acht lange Jahre mussten die Fans der Nationalmannschaft auf diese erlösenden Worte warten. Doch für das DFB-Team war auch ein wenig Glück bei den VAR-Entscheidungen dabei. Achtelfinalgegner Dänemark hingegen tobt gewaltig.

Mehr als nur einmal musste Schiedsrichter Michael Oliver (39, l.) sich Szenen noch einmal auf dem VAR-Bildschirm anschauen.
Mehr als nur einmal musste Schiedsrichter Michael Oliver (39, l.) sich Szenen noch einmal auf dem VAR-Bildschirm anschauen.  © MIGUEL MEDINA / AFP

Zwei Szenen kurz nach der Pause brachen den Dänen das Genick: Erst wurde der Führungstreffer der Skandinavier in der 48. Minute wegen einer extrem minimalen Abseitsstellung aberkannt.

Unmittelbar darauf bekam Deutschland einen regelgerechten, aber dennoch umstrittenen Handelfmeter zugesprochen - ebenfalls nach Einschreiten des Videoschiedsrichters.

"Es war eine Schande!", schimpfte Trainer Kasper Hjulmand (52) nach Abpfiff im ZDF.

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"Wir reden über einen Zentimeter! Kann das wirklich die zweifelsfreie Wahrheit sein?", fragte der Dänen-Coach und holte zum Beweis sein Handy hervor, auf dem die Grafik lediglich die Schuhspitze von Thomas Delaney (32) im Abseits zeigte.

Das wiederholte er auch auf der abschließenden Pressekonferenz nach dem Spiel und wütete weiter: "Es ging um einen Zentimeter, ich habe das Foto hier auf meinem Handy. Mir wurde gesagt, was die Statistik angeht, macht das keinen Sinn. So sollten wir nicht den Videoschiedsrichter nutzen. Es geht um einen Zentimeter!"

Deutschland gegen Dänemark: Für Kasper Hjulmand waren die knappen VAR-Szenen spielentscheidend

Fassungslosigkeit bei Dänemarks Trainer Kasper Hjulmand (52).
Fassungslosigkeit bei Dänemarks Trainer Kasper Hjulmand (52).  © OZAN KOSE / AFP

Auch die unmittelbar folgende Szene, in der David Raum (26) in den dänischen Strafraum flankte und der Ball dabei die Hand von Joachim Andersen (28) streifte, sorgte in Dänemark für Empörung.

"Ich hab echt genug von dieser lächerlichen Handspielregel", echauffierte sich Hjulmand. "Wir können nicht von unseren Verteidigern verlangen, dass sie mit den Händen auf dem Rücken laufen, er ist normal gelaufen, das war eine normale Situation!"

Er spreche nur selten über solche Entscheidungen, doch in diesem Fall sei es einfach zu frustrierend und zudem spielentscheidend gewesen, betonte der Coach: "In Führung zu gehen hätte natürlich alles geändert."

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Trotzdem gab sich Hjulmand als guter Verlierer, beglückwünschte die Deutschen zu ihrem Sieg und wünschte ihnen alles Gute für den weiteren Turnierverlauf.

Auch Julian Nagelsmann hadert mit dem Schiedsrichter

Auch Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) war trotz der Entscheidungen zugunsten des DFB-Teams nicht rundum zufrieden mit dem Schiedsrichter, denn auch den Deutschen wurde bereits in der dritten Minute ein Treffer von Nico Schlotterbeck (24) verwehrt, weil Joshua Kimmich (29) einen Dänen wegblockte.

Am Anfang des Spiels sei man "überragend gut gewesen" und habe ein seiner Meinung nach reguläres Tor geschossen, betonte der Bundestrainer nach der Partie. "Schon sehr kleinlich gepfiffen die Aktion, finde ich."

Titelfoto: Bildmontage: Miguel MEDINA / AFP, OZAN KOSE / AFP

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