Durstige Polizisten und dreckige Klos: Heim-EM im Ländle noch nicht meisterlich!

Stuttgart - Ein gutes Zeugnis sieht anders aus! In Stuttgart eingesetzte Polizeieinsatzkräfte während der Fußball-Europameisterschaft haben ihren Unmut über die Qualität ihrer Verpflegung sowie ihrer hygienischen Bedingungen vor Ort geäußert.

Nur das Nötigste: Polizeibeamte, die während der EM im Einsatz sind, müssen offenbar sparsam mit ihrem Wasserhaushalt umgehen. (Symbolbild)
Nur das Nötigste: Polizeibeamte, die während der EM im Einsatz sind, müssen offenbar sparsam mit ihrem Wasserhaushalt umgehen. (Symbolbild)  © Richard Vogel/AP/dpa

Laut Informationen der Deutschen Polizeigewerkschaft gebe es in mehreren Bereichen größere Defizite.

So gebe es unter anderem Engpässe in Bezug auf die Verpflegung des leiblichen Wohls: Die Beamten bekämen demnach Lunchpakete bestehend aus zwei Brötchen, zwei Schnittchen und einem Apfel.

Besonders kritisch sei dabei die zur Verfügung gestellte Flüssigkeitsmenge: So bemängelte Landeschef Ralf Kusterer (61), dass die Einsatzkräfte bei 30 Grad lediglich vier kleine Flaschen Wasser zur Verfügung gestellt bekämen, die dann für die gesamte Dienstzeit von zehn bis zwölf Stunden reichen müssten.

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Doch damit nicht genug: Auch in Bezug auf sanitäre Einrichtungen knistert es offenbar gewaltig. So soll es in der Verzweiflung sogar vorgekommen sein, dass Beamte mit dem Gedanken gespielt hätten, einen Toilettenwagen gewaltsam zu öffnen.

"Sommermärchen 2006" zeigt: Das Ländle kann es besser

Obwohl die Europameisterschaft auch im Ländle rundum große Begeisterungsstürme auslöst, hapert es bei der Versorgung der Beamten unter anderem mit genügend Toilettenwagen gewaltig. (Symbolbild)
Obwohl die Europameisterschaft auch im Ländle rundum große Begeisterungsstürme auslöst, hapert es bei der Versorgung der Beamten unter anderem mit genügend Toilettenwagen gewaltig. (Symbolbild)  © 123RF/Gudella

Doppelt problematisch: Die ohnehin spärlich zur Verfügung stehenden Dixie-Klos würden auch von ankommenden Fans genutzt.

Aus diesem Grund würden sich diese am Ende des Tages in einem dementsprechend unzumutbaren hygienischen Zustand befinden. Nicht zuletzt deshalb bestehe der dringende Wunsch, Toilettenwagen, die auch regelmäßig gereinigt werden müssten, bereitzustellen.

Wie es alles wesentlich besser laufen kann, beweist ein Großereignis aus der Vergangenheit: Bei der WM 2006 sei die Versorgung wesentlich reibungsloser vonstattengegangen.

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Eine Halle hinter dem Stadion mit einer ganzen Verpflegungs-Truppe kümmerte sich damals vorbildlich um alle Bedürfnisse. So stellte Kusterer gegenüber dem SWR klar, dass damals sogar im Rahmen der großen Fan-Feste alle Einsatzkräfte bestens versorgt gewesen wären.

Die Gegenwart sieht da etwas trister aus: Die Verpflegung erfolge über die Dienststelle, deshalb sei auch keine Pauschale vorgesehen mit der sich die Einsatzkräfte selbst versorgen könnten.

Titelfoto: Richard Vogel/AP/dpa;123rf/Gudella

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