Opposition und Netz wüten: Bundesregierung verprasst über halbe Million Euro mit EM-Flügen!
Deutschland - War das wirklich nötig? Zur Europameisterschaft im eigenen Land fieberten Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) und seine Regierungskollegen regelmäßig im Stadion mit - und verprassten dabei ordentlich Steuergelder. Allein die Inlandsflüge zu den Spielen haben nämlich über eine halbe Million Euro gekostet.
Für satte 531.000 Euro gönnten sich der Bundeskanzler und mehrere Mitglieder seines Kabinetts insgesamt sechs Dienstreisen mit der Flugbereitschaft der deutschen Bundeswehr zu Partien der EM 2024, wie aus der Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Anfrage des Linken-Politikers Sören Pellmann (47) hervorgeht.
Demnach schlug der Flug von Berlin nach Stuttgart und zurück zum Gruppenspiel am 19. Juni zwischen der DFB-Elf und Ungarn mit 114.487,41 Euro am deftigsten zu Buche, andere Luxus-Exkursionen kosteten "nur" in etwa die Hälfte.
Vier der sechs Verbindungen orderte das Bundeskanzleramt, neben Scholz flogen auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (54, SPD) oder Gesundheitsminister Karl Lauterbach (61, SPD) mit. Jeweils einen weiteren Flug veranlassten das Innenministerium sowie Außenministerin Annalena Baerbock (43, Die Grünen).
Bei der Opposition kam der teure Spaß gar nicht gut an: "Wer für sechs angebliche Dienstreisen Kosten von über einer halben Million Euro verursacht, ist entweder völlig verantwortungslos oder endgültig abgehoben", kritisierte Pellmann gegenüber der Welt.
Netz-Reaktionen auf die hohen Flugkosten der Politiker zur EM 2024
Bundesregierung kassiert Gegenwind für EM-Flüge
Aufgrund der "kaputtgesparten Bahn" sei die Flugbereitschaft zwar sicher ein angenehmes Reisemittel, doch sie dürfe "nicht die alternative Reisemöglichkeit für ein abendliches Unterhaltungsprogramm der Bundesregierung" dienen, so der 47-Jährige weiter.
Linken-Kollege Christian Görke (62) störte sich zudem daran, dass Scholz-Ehefrau Britta Ernst (63) die EM-Duelle mit einer sogenannten "Ehrenkarte" besuchen durfte.
"Während echte Fans tief in die Tasche greifen mussten, saß die Kanzler-Gattin mehrfach auf Premiumplätzen – und das kostenlos beziehungsweise auf Kosten der Allgemeinheit", wetterte der Abgeordnete.
Auch im Internet trat die Kosten-Enthüllung eine Welle der Entrüstung los. Zahlreiche Nutzer in den sozialen Netzwerken warfen der Bundesregierung Doppelmoral vor, sie würde gerade auch im Hinblick auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit Wasser predigen und Wein trinken.
Bestseller-Autor Matthias Weik (48) fragte sich in einem Beitrag außerdem, ob bald alle Bürger mit der Flugbereitschaft zu Spielen reisen und ihre Tickets von der Steuer absetzen könnten.
Derweil rechtfertigte das Verteidigungsministerium die Summe und wies in der Mitteilung darauf hin, dass einige Flugstunden und Kosten im Jahresprogramm der Bundeswehr-Piloten ohnehin angefallen wären.
Titelfoto: Federico Gambarini/dpa