Lyon (Frankreich) - Das hatten sich die Anhänger von Olympique Lyon anders vorgestellt: Nach einem Remis im Hinspiel des Europa-League-Viertelfinales bei West Ham United setzte es im eigenen Stadion eine Klatsche - zu viel für die Fans!

Mit dem 1:1 im Rücken sollte am Donnerstagabend gegen den Klub aus der Premier League eigentlich im Groupama Stadium der Einzug in das Halbfinale perfekt gemacht werden. So sah zumindest vor der Partie der Erwartungshaltung aus. Es kam anders.

Durch Treffer von Craig Dawson, der die Hammers in der 38. Minute in Führung geschossen hatte, und Declan Rice (2:0, 44.) sowie Jarrod Bowen (3:0, 48.) gab es für den Klub des ehemaligen Stars des FC Bayern München, Jérôme Boateng, und die Fans ein böses Erwachen, das alle Träume zunichtemachte.

Die Folge: Der mit zunehmender Dauer des Spiels immer weiter angestaute Frust, der der zu Beginn noch frenetisch angefeuerten Mannschaft galt, entlud sich nach Abpfiff, es kam zu erschreckenden Szenen. Viele Anhänger versuchten mit aller Gewalt, den Rasen des Stadions zu stürmen - während die Spieler von West Ham immer noch auf diesem den Auswärtssieg und das Weiterkommen feierten.

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Durch Stahlzäune und einen aufopferungsvollen Einsatz der anwesenden Ordner, die teils zwischen den Gittern und der Bande eingeklemmt wurden, konnte ein Platzsturm gerade noch verhindert werden. Auch die Polizei war in voller Montur vor Ort im Einsatz, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Zwischenzeitlich war auf den Rängen sogar ein kleines Feuer ausgebrochen.

Da Lyon in der heimischen Ligue 1 nach 31 absolvierten Spielen mit 46 Punkten derzeit nur auf einem enttäuschenden zehnten Rang liegt, hatten die Anhänger große Hoffnung auf die Europa League gesetzt. Nach dem Ausscheiden droht dem Klub von Trainer Peter Bosz, der den Fans aus Deutschland aus seiner Zeit bei Borussia Dortmund und Bayer 04 Leverkusen in Erinnerung geblieben sein dürfte, nun eine Saison ohne Auftritte auf der großen internationalen Bühne.