Drei Wochen nach Prügel-Angriff: Erneute Attacke auf Sevilla-Keeper in der Europa League!
Istanbul - Dieser Mann ist um seinen Job echt nicht zu beneiden! Keeper Marko Dmitrović (31) vom FC Sevilla sah sich am Donnerstagabend erneut Fan-Angriffen ausgesetzt.
Es ist keinen Monat her, dass Marko Dmitrović in der Nachspielzeit des Euro-League-Spiels zwischen der PSV Eindhoven und seines Klubs, dem FC Sevilla, von einem Fan attackiert worden war.
Dieser stürmte auf den Platz, baute sich vor Dmitrović auf und prügelte scheinbar grundlos auf den Sevilla-Keeper ein.
Inzwischen wurde der Eindhoven-Anhänger von einem Gericht zu drei Monaten Haft (einem davon auf Bewährung) und einer zweijährigen Stadion-Sperre ausgesetzt.
Doch dieses Negativbeispiel sinnloser Gewalt stachelte offenbar am Donnerstagabend erneut Fans auf der Tribüne an, Dmitrović als Zielscheibe ihrer Aggressionen auszusuchen.
Es lief die 54. Minute des Europa-League-Achtelfinal-Rückspiels, als sich der Torhüter beim Stand von 0:1 aus Sevilla-Sicht ausgesprochen viel Zeit ließ bei der Ausführung eines Abstoßes.
Da das Hinspiel mit 2:0 gewonnen wurde, hätte der Spielstand den Andalusiern zum Weiterkommen gereicht.
Dies schmeckte den ohnehin schon aufgeheizten Fenerbahce-Fans natürlich nicht, sodass das Zeitspiel mit dem Werfen von Gegenständen aus dem Block quittiert wurde.
Unter anderem ein Feuerzeug verfehlte noch das Ziel, war dem Schiedsrichter aber bereits Grund genug für eine Unterbrechung. Fener-Spieler liefen daraufhin zum Block und versuchten, ihre Anhänger zu beschwichtigen.
FC Sevilla-Torwart Marko Dmitrović wird zur Zielscheibe der Fenerbahce-Fans
Das klappte nicht wirklich, auch weil Sevilla-Trainer Jorge Sampaoli (63) die Gunst der Stunde nutzen wollte und einen Wechsel vorbereitete.
Zu viel für die gescholtene Fanseele der Istanbuler: Weitere Gegenstände flogen, und einer traf diesmal Dmitrović am Schädel.
Es war eine Münze, wie Mitspieler Nemanja Gudelj (31) später aufklärte. Zum Glück habe sein Mitspieler "einen harten Kopf".
Das Ende vom Lied: Dmitrović ging zu Boden und musste länger behandelt werden - die wertvolle Zeit rann ohne Erbarmen von der Uhr herunter.
Fenerbahce antwortete mit viel Wut im Bauch, bis auf eine Chance sprang aber nichts Zählbares mehr heraus. Im Gegenteil: Sevilla kontrollierte die Partie und war dem 1:1-Ausgleich näher.
Und Dmitrović? Lief den Rest des Abends mit einem Pflaster auf der Glatze rum, welches ihm Glück bringen sollte.
Denn am Ergebnis änderte sich nichts mehr, womit die Spanier den Einzug ins Viertelfinale perfekt machten.
Titelfoto: AP Photo/AP/dpa