Beispielloser Absturz: Ex-Liverpool-Kicker spielt heute in der Kreisliga
Düsseldorf/Krefeld - Samed Yesil (30) galt vor über zehn Jahren als eine der talentiertesten Nachwuchs-Hoffnungen im deutschen Fußball. 2012 wechselte er für eine Million Pfund von Leverkusen zum FC Liverpool. Aktuell macht er, eigentlich noch im besten Profi-Alter, mit absurd hohen Torstatistiken in der Kreisliga in Nordrhein-Westfalen auf sich aufmerksam. Was ist passiert?
Die Antwort ist relativ simpel: Zwei schlimme Verletzungen bremsten den in Düsseldorf geborenen Torjäger aus - ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als der Stern für das einstige Talent gerade aufzugehen schien.
2012 war der damals 18-jährige Yesil aus dem Nachwuchs von Bayer Leverkusen in die Premier League zum großen FC Liverpool gewechselt. "Ich kannte Steven Gerrard und Luis Suárez nur aus dem Fernsehen oder von der Playstation, saß drei Tage später mit ihnen in einer Kabine. Es war wie in einem Traum", so Yesil zum Portal fussball.de.
Ein Traum, der genauso schnell wieder platzte, wie er in Erfüllung gegangen war. Gerade einmal eine Partie für die Reds absolvierte der Youngster in der Profimannschaft, dann riss er sich zum ersten Mal das Kreuzband.
Im August 2015 mutierte er, nach seinem mittlerweile zweiten Kreuzbandriss, zum Wandervogel. Von Luzern in der Schweiz ging es nach Athen, dann nach Uerdingen und von dort zu Ankara Demirspor. Wirklich frischen Wind brachte er damit aber nicht mehr in seine Karriere.
Vom FC Liverpool zu Türkspor Krefeld: Yesil ballert heute die Kreisliga kurz und klein!
2020 geriet er schließlich beim VfB Homberg endgültig in den deutschen Amateurbereich, es folgten noch weitere Stationen in St. Tönis, Ratingen und 2024 schlussendlich ATS Krefeld.
Dort ist der mittlerweile 30-Jährige ein gefragter Torjäger, schoss allein in den ersten neun Ligaspielen 35 Tore. Statistiken, die erahnen lassen, wie die Karriere von Yesil hätte verlaufen können, wenn er in jungen Jahren verletzungsfrei geblieben wäre.
Auch wenn es mit der Weltkarriere nichts geworden ist. Das Wichtigste sei ihm mittlerweile der Erfolg der Mannschaft, für die er aufläuft.
"Der persönliche Erfolg steht für mich nicht im Fokus. Entscheidend ist der Aufstieg mit dem Team", meint der Familienvater zu seinem Werdegang.
Titelfoto: IMAGO/HochZwei/International