Dynamo-Ausrutscher, Aue-Brustlöser, BAK-Ausrufezeichen, Herthas U19 obenauf!
Deutschland - Frust bei Dynamo Dresden, Erleichterung beim FC Erzgebirge Aue! Während die SGD nicht über ein 1:1 bei der SpVgg Bayreuth hinauskam, feierten die Veilchen endlich den erlösenden ersten Saisonsieg und gewannen mit 3:0 gegen den SV Meppen.
Die Schwarz-Gelben müssen nun beweisen, dass der durchwachsene Auftritt beim Abstiegskandidaten nur ein Ausrutscher war. Gegen den VfL Osnabrück (Sonntag, 13 Uhr), der den SV Waldhof Mannheim mit 5:0 abschoss, muss Dynamo ein ganz anderes Gesicht zeigen, wenn man vor heimischer Kulisse drei Punkte holen will.
Coach Markus Anfang (48) wird seinen Spielern ins Gewissen reden, schließlich ließ die Darbietung bei den Oberfranken zu wünschen übrig. Zudem rutschte man in der Tabelle auf Rang sechs ab und verpasste es, die Punktverluste von der SV 07 Elversberg und vom TSV 1860 München zu nutzen.
Solche Probleme hätte Aue gerne. Doch die Stimmung ist nach dem Umbruch in der Führungsetage gut, immerhin zeigte die Mannschaft gegen Meppen ein ganz anderes Gesicht und feierte einen souverän herausgespielten Sieg, den Dimitrij Nazarov (32) mit seinem Traumtor krönte.
Nun muss der FCE gegen den VfB Oldenburg (Samstag, 14 Uhr) nachlegen, der am gestrigen Sonntag mit 2:1 beim FC Viktoria Köln gewann. Deshalb darf man sich auf ein umkämpftes Duell einstellen. Gewinnt Aue diese richtungsweisende Partie, rückt man ganz nah an die Nichtabstiegsplätze heran.
Berliner Athletik Klub 07 lässt der VSG Altglienicke im Regionalliga-Nordost-Spitzenspiel keine Chance!
Was für eine Machtdemonstration! Der Berliner Athletik Klub 07 hat nach der 1:2-Niederlage bei der BSG Chemie Leipzig eine starke Reaktion gezeigt, die VSG Altglienicke im Spitzenspiel der Regionalliga Nordost deutlich mit 4:0 (2:0) geschlagen und Platz eins gefestigt.
Dabei überraschten die Gäste im negativen Sinne. Denn sie liefen im Poststadion mehrfach ins offene Messer und offenbarten in der Defensive große Lücken. Hinzu kamen Fehlpässe und Ungenauigkeiten im letzten Drittel, was mehrere folgenreiche Ballverluste zur Folge hatte.
Die Athleten spielten zielstrebig und vor allem mit viel Tempo nach vorn, nutzten einige der sich bietenden Gelegenheiten eiskalt. Keanu Schneider (21, 11. Minute), Patrick Sussek (22, 18.), Joel Richter (23, 67.) und Jürgen Gjasula (36, 83.) trafen allesamt nach schnellen Gegenstößen und sorgten für einen in dieser Höhe nicht für möglich gehaltenen Erfolg, der auch gleichzeitig ein dickes Ausrufezeichen an die Liga-Konkurrenz ist.
Mit der Mannschaft von Benjamin Duda (34) ist auf jeden Fall weiter zu rechnen. Die Abläufe stimmen immer mehr, die Effizienz in der Offensive wird besser und die Defensive steht extrem stabil.
Berliner Athletik Klub 07 agierte gegen die VSG Altglienicke als geschlossene Einheit
Zwar musste der BAK nach der Halbzeitpause einen wahren Sturmlauf der VSG über sich ergehen lassen, hielt aber mit Umsicht, Disziplin, großer mannschaftlicher Geschlossenheit, dem direkten Ansprechen von Problemen und gegenseitiger Unterstützung gekonnt dagegen.
Keeper Luis Maria Zwick (28) lobte seine Teamkollegen beispielsweise regelmäßig für gelungene Aktionen und guten Einsatz, erstickte aufkeimende Diskussionen bzw. Streitereien im Keim mit Sprüchen wie "Männer, positiv bleiben!"
Das blieben sie. Der BAK litt, überstand diese Phase und machte mit zwei weiteren klasse zu Ende gebrachten Kontern den Deckel drauf, ließ sogar noch einige weitere Top-Chancen aus.
Altglienicke war hingegen völlig gefrustet. Rechtsverteidiger Florijon Belegu (29) trat kurz vor dem Abpfiff beispielsweise mit voller Wucht gegen eine Werbebande, auch davon abgesehen war es nicht der Tag der individuell exzellent besetzten VSG. Tolcay Cigerci (27) und Patrick Breitkreuz (30) konnten sich etwa nicht wie gewohnt in Szene setzen und wurden von Trainer Karsten Heine (67) acht Minuten vor dem Ende ausgewechselt.
Nun kommt es darauf an, wie sich die Mannschaft bis Freitag (19 Uhr)von diesem herben Rückschlag erholt. Dann trifft man im Amateurstadion auf den Chemnitzer FC. Will man oben dran bleiben, muss hier eigentlich ein Sieg her.
U19 von Hertha BSC mit Machtdemonstration gegen den FC Hertha 03 Zehlendorf
Der goldene Jahrgang grüßt wieder von der Spitze! Die A-Junioren von Hertha BSC haben den FC Hertha 03 Zehlendorf mit 4:0 (3:0) besiegt und stehen mit 21:4 Toren und 13 Punkten aus fünf Begegnungen einen Zähler vor der U19 von Dynamo Dresden, die beim SV Meppen mit 0:2 verlor.
Dabei beeindruckt auch die Kader-Breite des goldenen Jahrgangs der Alten Dame. Mit Leander Popp (17) saß der beste Torschütze der Bundesliga-Staffel Nord/Nordost nur auf der Tribüne. Sein Ersatzmann Dominik Schickersinsky (18) schnürte einen Doppelpack, schlug auch die Flanke vor dem 3:0 und drängte sich seinem Coach Oliver Reiß (39) auf.
Doch die Konkurrenz ist gewaltig, gerade in der Offensive sind die jungen Wilden nur schwer zu stoppen. Die Fähigkeiten und das Potenzial von Pepe Pereira Mendes (17), Bence Dardai (16), Ibrahim Maza (16), Oliver Rölke (17) und Doppelpacker Teoman Gündüz (18) sind groß.
Klar ist, dass der Staffelsieg auch in dieser Saison wieder nur über Hertha BSC läuft. Die Zehlendorfer mühten sich zwar nach Kräften, traten in Bestbesetzung an und steckten nie auf, hatten nach der 0:1-Heimniederlage vor wenigen Wochen im DFB-Pokal der A-Junioren dieses Mal aber überhaupt keine Chance.
U19 von Hertha BSC ist mit vielen Junioren-Nationalspielern gespickt
Die Kombinationen, technischen Fähigkeiten, Dribbelstärke, Handlungsschnelligkeit und die Geschwindigkeit sind für diese Liga und das Alter der Kicker außergewöhnlich.
So verwundert es nicht, dass einige Akteure wie Lukas Michelbrink (17) nur auf der Bank saßen, schließlich lief er für die deutsche U18-Nationalmannschaft auf.
Auch viele andere Kicker waren in der Länderspielpause unterwegs und sammelten wertvolle Erfahrungen auf internationalem Niveau. Daher überraschte es nicht, dass sich gleich mehrere Verantwortliche ein Bild davon machen wollten, wie sich die U19 entwickelt. Neben dem Leiter der Nachwuchsabteilung, Pablo Thiam (48), war auch Manager Fredi Bobic (50) vor Ort und schaute zu.
Ebenfalls auf der Tribüne stand Ex-Hertha-Coach Pal Dardai (46), der sich anguckte, wie weit sein jüngster Sohn Bence (16) schon ist.
Der kann sich genau wie sein berühmter Vater bereits gut im Zweikampf behaupten und auch mal grätschen, ist aber eher ein Kreativspieler, technisch stärker als sein Vater, hat mehr Zug zum Tor und agiert meist auf der Zehn. Nach Palko (23, Fehervar FC) und Marton (20, Hertha-Profis) das nächste Ausnahmetalent aus dem Hause Dardai ...
U17 von Hertha BSC in der Krise, VfL Wolfsburg springt an die Tabellenspitze
Ganz anders sieht es bei den B-Junioren von Hertha BSC aus. Wenige Minuten nach Abpfiff der U19-Partie trat die Mannschaft von Coach Stephan Schmidt (46) auf dem Hinterplatz des Amateurstadions gegen den VfL Wolfsburg an und verlor mit 1:3 (0:0), hat nun aus sieben Partien gerade mal acht Punkte bei 15:13 Toren gesammelt und liegt lediglich auf Rang zehn von 17 Vereinen.
Gegen die Wölfe machten die Berliner eigentlich das Spiel, agierten in der Offensive aber nicht zielstrebig und durchschlagskräftig genug. Den mit vielen Junioren-Nationalspielern aufgelaufenen Niedersachsen reichte hingegen ein Doppelschlag von Trevor Benedict (15, 62. Minute) und Alexander Georgiadi (16, 64.), um den Widerstand der Hausherren zu brechen.
In dieser Phase merkte man, dass Herthas U17-Jahrgang ein Anführer fehlt, der die anderen Akteure mitreißt, an dem sich die Teamkollegen aufrichten können.
Zwar gab die Schmidt-Truppe sich nicht auf, das Selbstvertrauen und die spielerische Leichtigkeit fehlten jedoch, weshalb Wolfsburg nun überlegen war und durch U16-Nationalstürmer Benedict noch das 3:0 nachlegte (73.). Das 1:3 durch Karim Bellomo in der Nachspielzeit war nur noch Ergebniskosmetik.
Durch den Auswärtserfolg ist die Truppe von Coach Dennis da Silva Felix (31) nun mit sechs Siegen aus sieben Begegnungen bei 17:7 Toren auf Platz eins vorgerückt.
Titelfoto: Picture Point/Sven Sonntag/Lutz Hentschel