Trainer, Spieler, Funktionäre: Christoph Daum teilt gegen den DFB aus!
Deutschland - Diese Kritik hat gesessen! Trainer-Legende Christoph Daum (69) geht schonungslos mit dem Deutschen Fußball-Bund ins Gericht und nimmt auch über mögliche Schuldige der Krise kein Blatt vor den Mund. Der Ex-Bundesligatrainer war zuletzt wegen seiner Krebserkrankung in die Schlagzeilen geraten.
Christoph Daum (69) ist bekannt dafür, reinen Tisch zu machen, zumindest wenn es um sportliche Angelegenheiten geht.
Wie RTL berichtet, hat sich die Trainer-Ikone (unter anderem Leverkusen, Köln und Frankfurt) nun besorgt über den gegenwärtigen Zustand des DFB geäußert.
"Das letzte Erfolgserlebnis hatten wir 2017 beim Confed Cup. Und seitdem hatten wir eigentlich immer wieder nur Enttäuschungen zu verarbeiten, sind von einem Rückschlag zum nächsten gewandert und haben uns immer wieder nach dem Prinzip Hoffnung aufgestellt", räumt Daum schonungslos mit den verkorksten Austritten der "Mannschaft" auf und bezeichnet die WM in Katar als "Desaster".
Einmal in Fahrt gekommen, holt Daum zum Rundumschlag gegen alle aus.
"Ich hatte nie den Eindruck, dass da eine Mannschaft auf dem Platz ist, die für mich als Fan, als Zuschauer alles gibt", nimmt der gebürtige Zwickauer auch die Spieler in die Pflicht.
Gerade aufgrund der hohen individuellen Qualität im DFB-Kader äußert Daum Verwunderung über die sehr schwachen Auftritte in der jüngeren Vergangenheit. Darüber hinaus bemängelt der Ex-Coach eine fehlende Siegermentalität im Team.
Christoph Daum: Kritik am Bundestrainer und Lob für Völler
Daum, der um die Jahrtausendwende selbst einmal fast Bundestrainer geworden wäre, nimmt auch Hansi Flick (58) nicht von seiner Kritik aus.
Diese habe für Daums Geschmack mit einigen Personalentscheidungen vor den Testländerspielen gegen Peru (Samstag) und Belgien (Dienstag) für Unverständnis gesorgt.
"Ich will das nicht in Abrede stellen, aber primär ist doch, aus der Nationalmannschaft eine Kerntruppe, einen verschworenen Haufen entstehen zu lassen, wo ich mal Teambuilding-Maßnahmen mache", nimmt Daum die vielen personellen Wechsel vor der Heim-EM im eigenen Land in die Mangel.
Von Bundestrainer Flick wünsche er sich deshalb mehr Automatismen und verweist darauf, dass diese genügend Zeit bräuchten.
Alles will der impulsive Fußballlehrer dann aber doch nicht schwarz reden. Der jetzige Sport-Chef des DFB, Rudi Völler (62) genießt bei Daum hohes Ansehen.
"Rudi ist ein Glücksfall! Dass der Rudi das überhaupt macht, dafür müssen wir uns bedanken. Das ist unheimlich viel Wissen, was Rudi hat. Ich habe Rudi selbst als Manager an meiner Seite gehabt und er hat mir unheimlich viel Hilfe und wertvolle Tipps gegeben", schwärmt Daum über Völler.
Titelfoto: Bernd Thissen/dpa