Ticketpreise bei der Heim-EM 2024: Grüne fordern Umwelt-Aufschlag!

Berlin - In gut 15 Monaten startet die Fußball-EM 2024 in Deutschland, doch bisher ist noch nichts über die Ticketpreise bekannt. Diese werden gerade heiß diskutiert. Laut einem Bericht von Business Insider ist ein Umwelt-Aufschlag im Gespräch.

Robert Habeck (53), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, und die Grünen wollen eine Klima-Abgabe auf die Ticketpreise der EM 2024 erheben.
Robert Habeck (53), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, und die Grünen wollen eine Klima-Abgabe auf die Ticketpreise der EM 2024 erheben.  © Michael Kappeler/dpa

Wird 2024 in Deutschland zum Sommermärchen 2.0? Wer erinnert sich nicht gern an die Heim-WM 2006 zurück, als eine wahre Fußball-Euphorie das ganze Land übermannte.

Davon scheint Deutschland erst recht nach dem wiederholten Vorrunden-Aus der Nationalmannschaft bei der Winter-WM in Katar ein gutes Stück entfernt.

17 Jahre nach dem Sommermärchen hat sich die Situation im Land verändert. Nicht nur die Inflation ist hierzulande ein Dauerthema, sondern auch am Klima- und Umweltgedanken kommt der Bürger im Alltag nicht vorbei.

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Und: Dieser soll auch vor den Ticketpreisen der Heim-EM keinen Halt machen! Wie aus "vertraulichen Regierungsakten" hervorgehen soll, soll die EM klimaneutral werden. So zumindest der Plan des Bundesumwelt- und des Wirtschaftsministeriums von Robert Habeck (53, Grüne).

Was bedeutet das? Sämtliche Emissionen, die durch die erhöhte An- und Abreise der Massen an Fans produziert werden, sollen finanziell ausgeglichen werden. Was sich wiederum in zusätzlichen Aufschlägen der Ticketpreise äußern würde.

Dazu wurde eine Studie des Öko-Instituts in Auftrag gegeben, die den Ausstoß von Treibhausgasen rund um die EM bezifferte. Je nach angesetztem CO₂-Preis geht es um eine Kompensationssumme zwischen zwölf und 48 Millionen Euro, die durch Ticket-Mehreinnahmen eingespielt werden müsste.

Prognose: So teuer könnten die Eintrittspreise bei der EURO 2024 in Deutschland werden!

Das EM-Finale soll am 14. Juli 2024 im Berliner Olympiastadion ausgetragen werden. Ticketpreise für das Endspiel dürften in jedem Fall im dreistelligen Bereich liegen.
Das EM-Finale soll am 14. Juli 2024 im Berliner Olympiastadion ausgetragen werden. Ticketpreise für das Endspiel dürften in jedem Fall im dreistelligen Bereich liegen.  © Alexander Hassenstein/Getty-POOL/dpa

Diese Planspiele führen unweigerlich zu der Frage, mit welchen Ticketpreisen Fans bei der EM rechnen können. Normalerweise startet der Ticketverkauf gut ein Jahr vor dem Turnier, das wäre im Juni.

In spätestens drei Monaten müssten sich alle Parteien über die Preispolitik der Tickets in den zehn Stadien einig sein. Schon jetzt sei gesagt: Niedrigpreise wie beim Sommermärchen 2006, als man Vorrunden-Tickets ab 35 Euro erwerben konnte, dürfte es nicht mehr geben.

Als guten Vergleichswert kann man sich an den Preisen der EM 2021 orientieren, bei der München einer der Spielorte war. Damals wurden zwischen 50 und 200 Euro für die Vorrunde aufgerufen, in der K.-o.-Phase waren die günstigsten Tickets ab 75 Euro zu haben.

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Doch angesichts Inflation, Energiekrise und die wie oben beschrieben geplante Umweltpauschale sind nochmals Aufschläge von bis zu 12 Euro im Bereich des Möglichen. Heißt: Für die Vorrunde sind Ticketpreise ab 60 Euro eine realistische Zahl.

Ob es denn so kommt, ist indes noch offen, da zunächst DFB und UEFA bei dem Plan der Bundesministerien mitspielen müssten. Speziell dem DFB sollte daran gelegen sein, ein neuerliches Sommermärchen Fans aus allen sozialen Schichten zu ermöglichen.

Titelfoto: Michael Kappeler/dpa

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