Schafft es Ex-Aue-Spieler Kühn in die Nationalelf?
Glasgow - Am Donnerstag nominiert Bundestrainer Julian Nagelsmann (37) seinen ersten Kader nach der EM. Mit Toni Kroos (34), İlkay Gündoğan (33), Manuel Neuer (38) und Thomas Müller (34) haben vier Dauerbrenner aufgehört. Es ist die Zeit für Neue. Einer davon könnte Nicolas Kühn (24) heißen. Der 24-Jährige spielte vor etwas mehr als zwei Jahren noch beim FC Erzgebirge Aue und jetzt bei Celtic Glasgow.
Die Trikots von Bayern München und RB Leipzig streifte sich Kühn in der Jugend bereits über. Sein Name dürfte dennoch nicht jedem deutschen Fußball-Liebhaber geläufig sein. Er arbeitete sich in den vergangenen Jahren aber klammheimlich nach oben - und spielt in Schottland aktuell so eindrucksvoll auf, dass er sich sogar ganz selbstbewusst für das DFB-Team ins Gespräch bringt.
Für ihn sei "immer noch das klare Ziel: Ich möchte irgendwann mal in die Nationalmannschaft", sagte Kühn, nachdem er bei Celtic Glasgow endlich voll durchgestartet ist. In der Vorbereitung hatte der Angreifer einen Doppelpack gegen die Stars von Manchester City geschnürt, dazu gelangen ihm drei Tore in den ersten drei Pflichtspielen. Eine Ansage, auch an Nagelsmann.
Wie es über Umwege ins deutsche A-Team geht, hatte Robin Gosens (30) vorgemacht. Der Linksverteidiger war ohne Profierfahrung in Deutschland bei Atalanta Bergamo bis ins Nationalteam vorgedrungen. Kühn hat immerhin bereits 27 Spiele in der 2. Bundesliga für Erzgebirge Aue (2021/22) bestritten.
Seine Hoffnungen mögen zunächst ambitioniert klingen, doch er hat bereits Erfahrung im Nationaltrikot gesammelt: Von der U15 bis zur U20 lief der Stürmer für den DFB-Nachwuchs auf.
Bei Celtic schöpft der 1,74 Meter große Rechtsaußen sein Potenzial jetzt voll aus. "Ich bin einfach froh, dass es so gut klappt", sagte Kühn.
Nicolas Kühn spielte ein Jahr beim FC Erzgebirge Aue
2021 ging es für ihn für ein Jahr nach Aue, spielte dort auch unter dem jetzigen Trainer Pavel Dotchev (58).
Er schoss drei Tore - unter anderem im bisher letzten Zweitligaspiel beim 1:0 in Dresden. Für ihn war es "ein echter Schnitt", um allen zu zeigen, "dass ich im Männerfußball ankommen kann".
Mit Erfolg, denn nach der Station Rapid Wien verpflichtete Celtic den Offensivspieler im Januar 2024. Die seit März unbesiegten Schotten wurden Meister und qualifizierten sich für die Champions League.
Für Kühn war die Königsklasse "ein großes Ziel - das habe ich jetzt erreicht". Nun könnte der DFB folgen.
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