Saisonaus! Horror-Diagnose für Deutschlands besten Schiedsrichter
Frankfurt am Main - Sein Rekordspiel sollte ein Feiertag werden, etwas, woran man sich gern erinnert. Für Deutschlands bestens Schiedsrichter, Felix Brych (48), wird der gestrige Samstag aber in keiner guten Erinnerung bleiben.
Denn die schlimmsten Befürchtungen haben sich bestätigt: Der Unparteiische riss sich während der Bundesliga-Partie von Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart (1:2) das Kreuzband im rechten Knie
Das bestätigte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am heutigen Sonntag auf seiner Homepage. Der Anfangsverdacht habe sich bei einer MRT-Untersuchung am Samstagabend in der Uniklinik Frankfurt bestätigt.
"Es ist, wie es ist. So ist das Leben. Jetzt stehe ich hier und habe den Rekord. Das freut mich auch. Andererseits bin ich auch down", sagte der Schiedsrichter unmittelbar nach dem Spiel bei Sky.
Schon zu Beginn der Begegnung war Brych kurz im Rasen hängengeblieben. Anschließend knickte er in der 32. Minute mit dem Knie so richtig weg.
Die DFB-Physiotherapeuten, die bei jedem Spiel extra für die Schiedsrichter vor Ort sind, sowie die Mannschaftsärzte der Eintracht kümmerten sich sofort um den Unparteiischen, zunächst konnte Brych weitermachen.
Felix Brych stellte am Samstag den Bundesliga-Rekord von Wolfgang Stark ein
In der Halbzeitpause in der Kabine entschied er aber, dass es für ihn nicht weitergeht. "Auf Anraten der Mediziner blieb er in der Kabine", teilte der DFB mit. Bald soll der gebürtige Münchner operiert werden.
Am Samstag hatte er in der Bundesliga zum 344. Mal auf dem Rasen gestanden, zog dabei in den Rekordspielen mit Wolfgang Stark (54) gleich. Es hätte also nur noch eine einzige Partie gefehlt, um alleiniger Rekordhalter zu sein.
Dieses Ziel hat Brych aber weiter vor Augen. Seine 345. Partie will er unbedingt leiten, auch wenn es bis dahin ein harter Rehabilitationsweg werden dürfte. Denn der DFB hat in seinem Schiedsrichterwesen knallharte körperliche Anforderungen, bevor ein Unparteiischer die Lizenz zum Pfeifen erhält.
Unverhofft zu seinem Bundesliga-Debüt kam durch den Ausfall des ersten Schiedsrichters der eigentlich für diese Partie als Vierter Offizieller vorgesehene Patrick Schwengers (28). Er sprang in die Bresche und leitete die zweite Halbzeit souverän.
Titelfoto: Bildmontage: Arne Dedert/dpa