Neuer Schiri-Boss giftet gegen Ex-Kollege Gräfe: "Verbitterungs-Störung"
Frankfurt am Main - Volle Breitseite vom neuen DFB-Schiedsrichter-Boss! Jahrelang gehörte Manuel Gräfe (50) zu den besten Referees der Republik, doch mittlerweile sorgt er vor allem in den sozialen Netzwerken für Aufsehen. Ob zum Coming-out von Ralf Schumacher (48) oder zur EM-Ansetzung von Felix Zwayer (43) - der Ex-Unparteiische hält mit seiner Meinung nur selten hinterm Berg. Von Knut Kircher (55) hagelte es deshalb Kritik.
Im Interview mit dem Kicker knöpfte sich der Nachfolger von Lutz Michael Fröhlich (66) die Online-Eskapaden seines früheren Kollegen in aller Deutlichkeit vor.
Zwar sehe der gebürtige Tübinger in Gräfe "nach wie vor einen sehr guten ehemaligen Bundesliga-Schiedsrichter", doch bei dessen neuem Hobby werde ihm die "dahintersteckende Motivation" nicht wirklich klar.
"Wenn jemand tatsächlich daran interessiert ist, das deutsche Schiedsrichterwesen in einem konstruktiven Austausch weiterzubringen, dann ist er herzlich willkommen", erklärte Kircher und schoss daraufhin scharf: "Aber das nehme ich in diesem Fall leider nicht wahr, sondern eher eine persönliche Verbitterungsstörung."
Vor allem die ständigen Giftpfeile in Richtung Zwayer, dem Gräfe aufgrund seiner Verwicklung in den Wettskandal von 2005 um Robert Hoyzer (44) jegliche Tauglichkeit abspricht, seien fehl am Platz.
Knut Kircher versteht Kritik von Manuel Gräfe an Felix Zwayer nicht
Der neue Sportliche Leiter der deutschen Elite-Schiris habe an der Integrität des 43-Jährigen hingegen "gar keine Zweifel".
Zuletzt leitete Zwayer das EM-Halbfinale zwischen den Niederlanden und England. Die Ansetzung wurde sehr kritisch beäugt, da Ex-Borusse Jude Bellingham (21) dem gelernten Immobilienkaufmann in einem Interview einst Bestechlichkeit vorwarf und dafür mit einer Geldstrafe sanktioniert wurde.
Gräfe hatte die Vergabe des Spiels an den Berliner auf dem Kurznachrichtendienst X als "große Schande in der glorreichen Geschichte der deutschen Schiedsrichter der letzten Jahrzehnte" bezeichnet.
Für Kircher sei der Fall jedoch "zivilrechtlich wie sportjuristisch abgeschlossen, damit ist das Kapitel für mich geschlossen. Diese Chance muss in unserer Gesellschaft doch jeder bekommen", so der 55-Jährige.
Noch hat sich Gräfe zum unverblümten Tadel seines langjährigen Kollegen übrigens nicht geäußert.
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