Nächste Wüsten-WM? Markus Babbel geht auf "peinlichen" DFB los!
Deutschland - Er hat die Faxen dicke! Der frühere Europameister Markus Babbel (51) geht mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) hart ins Gericht und fordert klare Kante zur umstrittenen Bewerbung Saudi-Arabiens als Gastgeber der Weltmeisterschaft 2034.
Zu seiner aktiven Zeit beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München war der beinharte Abwehrspieler der Albtraum eines jeden Stürmers.
Nun ist Babbel zwar im Klub der Fünfziger angelangt, doch an seiner verbalen Bissigkeit und Leidenschaft für den Fußball hat er kein Stück eingebüßt - ganz im Gegenteil, wie ein brisantes Interview mit dem "Mannheimer Morgen" beweist.
Darin moniert er insbesondere den Kurs des DFB in Bezug auf eine weitere potenzielle Wüsten-WM.
"Die deutschen Funktionäre kritisieren viel, sie jammern rum, aber sie tun nie etwas gegen die Vergabepraktiken der FIFA. Das war bei der WM in Katar so und jetzt ist es haargenau das Gleiche", redet sich der Europameister von 1996 regelrecht in Rage.
Und weiter: "Das ist peinlich. Das ärgert mich total. Ich schäme mich sogar dafür."
Babbel in Richtung DFB-Präsident Neuendorf: "Würde mir mehr Rückgrat wünschen"
In den Augen des Fußballexperten, dessen letzte Trainerstation ihn ins australische Sydney führte, sei es folglich wenig überraschend, dass sich nichts zum Besseren wende.
FIFA-Präsident Gianni Infantino (53) lache sich kaputt. Irgendwann müsse man unpopuläre Entscheidungen treffen, ansonsten könne man nichts bewegen, so Babbel.
Das Königreich Saudi-Arabien hat bislang als einziger Kandidat eine Interessenerklärung für die WM-Ausrichtung in elf Jahren eingereicht.
Beim Ende nächsten Jahres anstehenden FIFA-Kongress hofft der Wüsten-Staat auf den lukrativen Zuschlag, der jedoch als fast sicher gilt. Saudi-Arabien steht international wegen eklatanter Menschenrechtsverletzungen massiv in der Kritik.
Präsident Bernd Neuendorf (62) hatte unlängst angekündigt, dass sich der DFB bezüglich der umstrittenen Bewerbung Saudi-Arabiens noch positionieren werde. Man stehe mit Vertretern aus unterschiedlichen Bereichen zur Situation in Saudi-Arabien bereits im Austausch.
Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa