"Dann können wir den Laden bald zusperren" - Schwabl befeuert erneut DFB-Kritik

München - Manfred Schwabl (57) gilt seit Längerem als scharfer System-Kritiker und ist genau deshalb gern gesehener Gesprächsgast in öffentlichen Diskussionsrunden. Wie im "Blickpunkt Sport" des Bayrischen Rundfunks, wo Hachings Präsident nicht mit Generalkritik an DFB und DFL sparte.

Unzufrieden mit der Talentförderung in Deutschland: Unterhaching-Präsident Manfred Schwabl (57).
Unzufrieden mit der Talentförderung in Deutschland: Unterhaching-Präsident Manfred Schwabl (57).  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Karim Adeyemi (21, Borussia Dortmund) und Nico Mantl (23, Red Bull Salzburg) sind nur zwei deutsche Toptalente, die die SpVgg Unterhaching in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat.

Doch das war gestern, der Blick in die Zukunft ist ein düsterer, wenn man Haching-Patron Manfred Schwabl Glauben schenken mag.

Dabei sieht der langjährige Präsident des Drittligisten nicht nur seine eigenen Felle davonschwimmen, sondern ein grundlegendes Problem im deutschen Ausbildungssystem: "Wir müssen in die nächsten fünf Jahre schauen. Da wird mir angst und bange, wenn man sieht, was in den ersten drei Ligen passiert."

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Besonders liegt dem Präsidenten der SpVgg Unterhaching die Nachwuchsförderung am Herzen. Im Münchner Vorort werden große Anstrengungen unternommen, um Talente wie Adeyemi oder Mantl nach oben zu bringen.

Aus dem Grund hält Schwabl die Bemühungen des DFB speziell für in der 3. Liga für ungenügend: "Es ärgert mich maßlos, dass das keinen interessiert."

Die SpVgg Unterhaching und Manfred Schwabl haben sich dem Ausbilden von Talenten verschrieben

Glücklich nach dem Einzug in die zweite DFB-Pokal-Runde: Die SpVgg Unterhaching warf Bundesligist FC Augsburg mit 2:0 raus.
Glücklich nach dem Einzug in die zweite DFB-Pokal-Runde: Die SpVgg Unterhaching warf Bundesligist FC Augsburg mit 2:0 raus.  © Sven Hoppe/dpa

Doch wer glaubte, das sei es schon gewesen, bekam von Schwabl am Sonntagabend noch ein Schreckensszenario serviert: "Wenn wir so weiter machen, können wir den Laden bald zusperren."

Besonders die schwindenden Einsatzzeiten von deutschen Talenten sind dem langjährigen Funktionär ein Dorn im Auge: "Wenn in der dritten Liga weniger als fünf Prozent deutsche Nachwuchstalente auf dem Platz stehen, dann frag’ ich mich, warum wir diese Liga überhaupt haben."

Rumms! Der Präsident des frisch gebackenen Drittliga-Aufsteigers stellt die Sinnfrage der 3. Liga. Derlei Gedanken sind nicht neu, erst im Frühsommer hatte sich der damalige Regionalligist lange um die Aufstiegsfrage in eben jene Liga herumgedrückt, bevor sie in den Relegationsspielen gegen Energie Cottbus die Oberhand behielten.

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Sowohl am ersten Spieltag in der 3. Liga als auch im DFB-Pokal standen je drei Hachinger Talente in der Startelf, zwei weitere wurden eingewechselt. Eine Quote, die nur wenige Drittligisten aufweisen können. Genau aus dem Grund brauche es mehr "finanzielle Anreize", damit Nachwuchsspieler Einsatzzeiten bekämen.

Der aktuelle Zustand sei für Schwabl deshalb eine Zumutung: "Manchmal schäme ich mich, im Fußball aktiv zu sein."

Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag

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