Wirft Pokalschreck Carl Zeiss Jena die Unbesiegbaren aus Leverkusen raus?
Jena - Der FC Carl Zeiss Jena konnte in der Vergangenheit bereits Fußball-Bundesligisten aus dem DFB-Pokal werfen. Titelverteidiger Bayer 04 Leverkusen ist gewarnt.
Immerhin wird laut Jena-Coach Henning Bürger (54) "aktuell ein cooler Fußball gespielt. Es ist vom Start weg eine gute Mannschaft zusammengewachsen. Diese Kabine lebt im absolut positiven Sinne". Der Regionalligist führt die Tabelle in der Nordost-Staffel souverän mit fünf Siegen aus fünf Spielen an.
Dennoch ist der Respekt vor dem Double-Sieger groß. "Wir spielen gegen den größten Verein der Vorsaison in Deutschland, vielleicht auch europaweit. Wir haben es mit einem richtig harten Gegner zu tun. Gegen so einen übermächtigen Gegner habe ich noch nie gespielt", sagte Verteidiger Sören Reddemann (28).
"Wir brauchen das nötige Glück, aus der ersten Chance das erste Tor zu machen. So lange wie möglich die Null halten, kann ein Ziel sein, dann kompakt stehen und die Konter ausnutzen", betonte der Defensivmann.
FCC-Coach Bürger will gegen den deutschen Meister nicht viel anders machen als bisher. Seine Herangehensweise werde genauso strukturiert sein wie bei den anderen Spielen auch. "Das besteht aus einer sportlich sachlichen Analyse. Der andere Teil wird wie immer so ein bisschen der Kontext sein: Mentalität, Einstellung, Genießen der Situation."
Carl Zeiss Jena zwang bereits mehrere Bundesligisten in die Knie
Jena kann Pokal. In der Saison 1993/94 wurde in der ersten Runde Borussia Dortmund um Matthias Sammer hinausgekegelt. Dann warfen die Thüringer Uerdingen und Wattenscheid raus, ehe im Viertelfinale das Aus gegen Essen erst im Elfmeterschießen kam. Auch 1997/98 ging es bis ins Viertelfinale, nachdem man den FC St. Pauli, VfR Mannheim und Hannover 96 ausschaltete. Erst gegen den MSV Duisburg (1:2) war Schluss.
Und auch Coach Bürger schaffte in der Saison 2007/08 mit Jena die Sensation. Unter anderem schlug der damalige Zweitligist den amtierenden deutschen Meister VfB Stuttgart im Elfmeterschießen. Erst im Halbfinale gegen Borussia Dortmund (0:3) war damals Endstation.
Auch der Hamburger SV erlebte gegen Jena schon eine unliebsame Überraschung. 2015/16 gewann der FCC in Runde eins gegen den damaligen Bundesligisten mit 3:2 nach Verlängerung.
Das DFB-Pokalspiel wird am Mittwoch (28. August) um 18 Uhr angepfiffen. Die Partie ist mit rund 15.000 Zuschauern komplett ausverkauft.
Titelfoto: Bildmontage: Uwe Anspach/dpa