Pyro-Chaos und Schongang-Sieg: Doch Eintracht-Fans toben aus ganz anderem Grund
Frankfurt am Main/Köln - Es war rückblickend betrachtet ein glanzloser, aber auch weitestgehend ungefährdeter Sieg in der zweiten Pokalrunde für Eintracht Frankfurt. Beim 2:0 bei Viktoria Köln gaben sich die Adlerträger kaum eine Blöße. Doch trotz teils schläfriger Leistung und erneutem Pyro-Wahnsinn gab es für die Fans der SGE einen ganz anderen Grund zum Aufregen.
Dieser traf vor allem die Anhänger vor den Fernsehgeräten, während sie dem Kommentar von Sky-Reporter Marcus Lindemann (57) lauschen mussten. Denn der hatte - zumindest in den Augen derjenigen, die es mit den Frankfurtern halten - an diesem Abend so gar keine Sympathien für die Mannen vom Main.
Den Unmut darüber, verteilten die hessischen Fußball-Fans in etlichen Beiträgen auf X (vormals Twitter). So war beispielsweise zu lesen: "Lindemann einfach mit einem 90-Minuten-Eintracht-Frankfurt-Disstrack, ist das heftig."
Der Fußballexperte begann sich schon vor dem Anpfiff angesichts des gezündeten Dauerfeuerwerks auf die Eintracht einzuschießen. Dabei merkte er beispielsweise an, dass Frankfurt das Geld für potentielle Geldstrafen dringend nötig habe. Für die SGE-Fans ein klarer Affront, meinten sie doch eine Anspielung auf eine mögliche Finanzkrise beim Europa-League-Sieger von 2022 dabei herausgehört zu haben.
Darüber hinaus sah Lindemann den aktuellen Tabellensiebten der Bundesliga scheinbar nicht so dominant, wie es die meisten Zuschauer im und außerhalb des Stadions taten. Immer wieder drängte Lindemann beim Zwischenstand von 1:0 für die Gäste förmlich darauf, dass ein zweites Tor unabdingbar für das Weiterkommen sei.
Derweil war von einem Sturmlauf oder einer drückenden Dominanz der Hausherren eher nichts zu sehen.
Sky-Reporter Marcus Lindemann sorgte vor allem bei fernsehschauenden Eintracht-Fans für Wut
Kaum verwunderlich, dass dem 57-jährigen Sportkommentator überspitzt unterstellt wurde, er "schlafe in Viktoria-Bettwäsche". Vor allem fußte diese Anspielung darauf, dass Lindemann den Eindruck erweckte, als bestünde der gesamte Kader der Kölner aus erfahrenen Champions-League-Kickern, die jederzeit das Spiel hätten drehen können.
Am Ende dürften Lindemanns Kommentare den Eintracht-Anhänger angesichts des durchaus verdienten Weiterkommens - getreu dem Motto "ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss" - der eigenen Mannschaft, aber spätestens nach Abpfiff herzlich egal gewesen sein.
Am kommenden Sonntag (5. November) wird sich bei der Auslosung dann zeigen, auf wen die Hessen im Achtelfinale des Pokalwettbewerbes treffen werden. Nach dem Ausscheiden von Titelverteidiger RB Leipzig sowie Rekord-Pokalsieger Bayern, dürfen sich die Adlerträger durchaus zum erweiterten Favoritenkreis zählen.
Was sich ebenfalls zeigen muss ist, wie hoch die Sanktionen für die Diva vom Main angesichts des erneuten Pyro-Chaos ausfallen werden.
Titelfoto: Montage: Rolf Vennenbernd/dpa