Pokal-Party beim Außenseiter: Mann mit der Maske gönnt sich "ein paar Bier"
Saarbrücken - Ausnahmezustand im Saarland! Der 1. FC Saarbrücken schreibt weiter an seiner Pokalgeschichte und feiert eine wilde Party-Nacht. Pokal-Held Kai Brünker (29) gibt den Ton an!
"Unbeschreiblich, es ist einfach geisteskrank!" Kai Brünker fehlten unmittelbar nach Abpfiff für einen kurzen Moment die Worte, um den erneuten Pokal-Triumph zu beschreiben.
Karlsruhe, Bayern und jetzt Frankfurt! Es ist die dritte DFB-Pokal-Sensation in Serie für die Saarländer, die erneut ein auf dem Papier übermächtiges Team ausschalteten (2:0).
Sinnbild für den Erfolg: der Mann mit der Maske! Beim 1:0-Erfolg im Nachholespiel gegen Dynamo Dresden ging der Vorkämpfer im Saarbrücker Sturm bereits über seine Grenzen hinaus und hielt trotz gebrochener Nase bis Abpfiff durch.
Seitdem spielt er mit Carbon-Maske und köpfte mit dieser gegen Frankfurt die Gastgeber in Führung (20') - bis der VAR das Tor zurücknahm. Das hinderte den Angreifer nicht daran, weiter Vollgas zu geben!
Mit allen erlaubten Mitteln, wie Brünker gegenüber Sky gestand: "3. Liga ist gefühlt eine andere Sportart." Die Kulisse, die Platzverhältnisse, die harte Gangart - der Drittligist kaufte dem Erstligisten im ausverkauften Ludwigsparkstadion den Schneid ab.
Voller Glückseligkeit verkündete der Angreifer: "Heute gönne ich mir ein paar Bier."
Kai Brünker mutiert einmal mehr zum Matchwinner des 1. FC Saarbrücken
Was auch für Pokal-Held Brünker und ganz Saarbrücken spricht - der Angreifer stellte explizit das Team in den Vordergrund: "Hut ab vor der gesamten Mannschaftsleistung."
Dabei spielt speziell Brünker die Saison seines Lebens, der Pokaltreffer gegen Frankfurt war sein elftes Pflichtspieltor in der Saison - persönlicher Rekord.
Später fügte der Maskenmann schmunzelnd hinzu: "Gefühlt sollten wir in der 1. Liga spielen."
In der 3. Liga stehen die Saarländer auf einem mittelmäßigen elften Platz, auch weil das Team nach den Pokal-Erfolgen in der Liga wieder abfiel.
Genau aus dem Grund hat Saarbrückens Trainer Rüdiger Ziehl (46) nach einer langen Party-Nacht am Donnerstag um 15 Uhr wieder Training angesetzt.
Sollte es am Samstag gegen Tabellenschlusslicht Freiburg II nicht zu einem Sieg reichen, bliebe ja immer noch das Pokal-Viertelfinale im neuen Jahr. Von den Rängen tönte es bereits nach Abpfiff: "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin."
Um mindestens wieder das Resultat Pokal-Halbfinale der furiosen Saison 2019/20 zu erreichen, kündigte Saarbrückens Matchwinner Brünker an: "Wir wollen weiterrocken."
Titelfoto: Bildmontage: Uwe Anspach/dpa