Rote Teufel stehen im Pokal-Finale! Dicker Torwart-Bock lässt Saarbrücken-Traum platzen
Saarbrücken - Der 1. FC Kaiserslautern fährt nach Berlin! In einem über weite Strecken zerfahrenen DFB-Pokal-Halbfinale mit Anpfiff-Verspätung haben sich die Roten Teufel mit 2:0 (0:0) gegen den 1. FC Saarbrücken durchgesetzt. Ein dicker Patzer von Keeper Tim Schreiber brachte den Zweitligisten dabei auf die Siegerstraße und ließ den großen Traum des Drittligisten so letztendlich platzen.
Viel passierte auf dem - wohlgemerkt trockenen - Rasen des Ludwigsparkstadions zunächst nicht - bis zur 53. Minute. Dann segelte eine Touré-Flanke in den Strafraum, auf den Kopf von Marlon Ritter und von dort in Richtung des FCS-Torwarts.
Anscheinend war der Schlussmann ob des bis dato ereignislosen Spiels noch nicht richtig warm, denn er ließ die Kugel völlig überrascht durch seine Hosenträger zum 0:1 aus Sicht der Hausherren in den Kasten rutschten. Ein ganz dicker Lapsus der Leipzig-Leihgabe.
Eingeläutet wurde das Match davor allerdings erst einmal von einer Verzögerung. Beide Fanlager zündeten unmittelbar vor dem geplanten Spielbeginn mehrere Feuerwerkskörper und hüllten die Arena so in einen dichten Nebel.
Der zwang Schiedsrichter Marco Fritz schließlich zum Abwarten. Erst nach einigen Zeigerumdrehungen hatte sich der Rauch verzogen und den Akteuren wieder eine halbwegs freie Sicht sowie dem Referee den Griff zur Pfeife ermöglicht.
Immerhin war dafür das Geläuf bespielbar, auch wenn der Himmel im Saarland seine Schleusen kurz vor dem Start dann doch wieder plötzlich öffnete.
Erst patzt Tim Schreiber, dann macht der 1. FC Kaiserslautern den Sack zu
Zum Spielverderber avancierte der Schauer am Dienstagabend aber nicht, stattdessen sorgten die Mannschaft zunächst für Ernüchterung.
In einer kampfbetonten und zerfahrenen Partie ohne große Chancen ging es mit einem torlosen Remis in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel wanderte dann gleich wieder eine Qualm-Wolke durchs Stadion, dieses Mal in roter Farbe und aus dem FCK-Block.
Der setzte dann auch sportlich ein Zeichen und münzte die erste echte Druckphase dank freundlicher Mithilfe von Schreiber in die Führung um.
Erst danach wachten auch die "Molschder" auf, es entwickelte sich der erhoffte Schlagabtausch. Doch das Glück der anderen Runden schien Saarbrücken verlassen zu haben, die Kugel wollte einfach nicht im Netz landen.
Auf der Gegenseite ließen die Roten Teufel den Klassenunterschied durchblitzen und präsentierten sich effizienter. Nach einem Puchacz-Freistoß aus dem Halbfeld stieg Touré am höchsten, kam trotz doppelter Bewachung mit dem Kopf dran und bugsierte das Leder zum 2:0 in die Maschen (75.).
Damit war der Deckel drauf, die verzweifelten FCS-Bemühungen in der Schlussphase blieben ausgerechnet beim letzten Schritt auf dem Weg ins Finale ohne Ertrag, das Wunder damit aus.
Erstmeldung von 21.06 Uhr, zuletzt aktualisiert 22.41 Uhr.
Statistik zum DFB-Pokal-Halbfinale zwischen dem 1. FC Saarbrücken und dem 1. FC Kaiserslautern
DFB-Pokal, Halbfinale
1. FC Saarbrücken - 1. FC Kaiserslautern 0:2 (0:0)
1. FC Saarbrücken: Schreiber - Thoelke, Zeitz (78. Biada), Boeder - Rizzuto, Kerber, Sontheimer (67. Stehle), Gaus (67. Di Michele Sanchez) - Naïfi (68. Civeja), Rabihic (86. Uaferro) - Brünker
1. FC Kaiserslautern: Himmelmann - Touré, Tomiak, J. Elvedi - Zimmer (78. Ronstadt), Kaloc, Niehues, Puchacz - Ritter - Hanslik (68. Stojilkovic), Redondo (31. Opoku)
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Zuschauer: 15.800 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Ritter (53.), 0:2 Touré (75.)
Gelbe Karten: Sontheimer (3), Gaus (2), Zeitz (2), Di Michele Sanchez (1), Brünker (2), Uaferro (1) / Tomiak (3), Niehues (1), Touré (1)Titelfoto: Jean-Christophe VERHAEGEN / AFP, Uwe Anspach/dpa