David angefressen, Goliath erleichtert: FCS-Trainer stichelt nach Pokal-Absage

Saarbrücken - Gemischte Gefühle nach dem Pfützen-Reinfall! Während bei Borussia Mönchengladbach infolge des abgesagten DFB-Pokal-Viertelfinales am Mittwochabend eher Erleichterung herrschte, haderte der 1. FC Saarbrücken gleich aus mehreren Gründen mit der Situation.

Trotz des tatkräftigen Einsatzes der Stadionmitarbeiter musste das Pokal-Duell am Mittwoch verlegt werden.
Trotz des tatkräftigen Einsatzes der Stadionmitarbeiter musste das Pokal-Duell am Mittwoch verlegt werden.  © Uwe Anspach/dpa

"Natürlich spielen wir", hatte FCS-Coach Rüdiger Ziehl (46) noch unmittelbar vor dem letztlich ins Wasser gefallenen Duell bekundet.

Schiedsrichter Florian Badstübner (33) sah das anders und entschied sich sieben Minuten vor dem angesetzten Anstoß gegen einen Spielbeginn. Das Verletzungsrisiko sei zu groß gewesen, was angesichts des Matsch-Ackers im Ludwigsparkstadion wenig verwunderlich schien.

Das musste auch der Trainer der Hausherren akzeptieren, der seiner Mannschaft bei einer Schlammschlacht offenbar gute Chancen ausgerechnet hatte und daher in Richtung des Bundesligisten stichelte: "Auf unserer Seite Enttäuschung. Ich glaube, die Gladbacher waren erleichtert", sagte Ziehl bei Sky.

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Saarbrückens Angreifer Kai Brünker (29) schlug in eine ähnliche Kerbe: "Wir haben bei dem Platz unsere Vorteile gesehen. Es ist schade."

Und tatsächlich war Gladbachs Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (57) auf der Gegenseite nicht gerade sauer ob der Absage: "In der Kreisliga wäre das Spiel wohl viel schneller abgesagt worden."

"Die Jungs kamen rein und sagten, da sind Stellen dabei, die gehen beim besten Willen gar nicht", verriet der 57-Jährige.

Saarbrücken-Trainer Rüdiger Ziehl (46, r.) hätte seine Jungs schon ganz gern auf den Matsch-Acker geschickt.
Saarbrücken-Trainer Rüdiger Ziehl (46, r.) hätte seine Jungs schon ganz gern auf den Matsch-Acker geschickt.  © Uwe Anspach/dpa
Roland Virkus (57) war mit der Entscheidung des Schiedsrichters am Ende einverstanden.
Roland Virkus (57) war mit der Entscheidung des Schiedsrichters am Ende einverstanden.  © David Inderlied/dpa

Stadt Saarbrücken reagiert, doch das DFB-Pokal-Viertelfinale bereitet trotzdem Kopfzerbrechen

Saarbrückens Torwart Tim Schreiber (21, r.) kritisierte nach dem Regen-Reinfall im DFB-Pokal die Stadt.
Saarbrückens Torwart Tim Schreiber (21, r.) kritisierte nach dem Regen-Reinfall im DFB-Pokal die Stadt.  © Uwe Anspach/dpa

Doch nicht nur der möglicherweise verpasste Vorteil, auch der eigene Rasen machte dem Drittligisten zu schaffen - und der Schuldige war schnell gefunden.

"Es ist einfach ärgerlich. Die Stadt sollte jetzt sehen, dass es nicht tragbar ist", erklärte etwa FCS-Keeper Tim Schreiber (21) nach der Entscheidung der Unparteiischen.

Bereits das Zweitrundenspiel gegen den FC Bayern stand auf der Kippe, außerdem musste die Liga-Begegnung gegen Dynamo Dresden abgebrochen und nachgeholt werden.

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Am Mittwoch bildeten sich trotz Planen-Abdeckung am Vortag erneut große Wasserlachen, da das Stadion über keine funktionsfähige Drainage verfügt.

Immerhin wurden die Rufe nun wohl erhört. Wie die Saarbrücker Zeitung berichtet, stimmte der Stadtrat der saarländischen Landeshauptstadt am Dienstagabend, also nur rund 24 Stunden vor der Absage, mit großer Mehrheit für eine Sanierung oder komplette Erneuerung des Rasens für die "Herstellung eines dauerhaft spielfähigen Profispielfeldes".

Wie es bis dahin im DFB-Pokal weitergeht, ist noch nicht ganz klar. Weil beide Teams nicht international vertreten sind, dürfte sich die Suche nach einem Termin für die Neuansetzung grundsätzlich nicht allzu schwierig gestalten.

Allerdings soll es in den nächsten Tagen weiter regnen und in der übernächsten Woche, am 21. Februar, steht für Saarbrücken bereits ein Nachholspiel gegen Viktoria Köln auf dem Plan.

Die Auslosung der Halbfinalpartien am Samstag im ZDF-Sportstudio findet jedenfalls erst einmal mit Doppellos statt, um die Reise ins Berliner Olympiastadion wird am 2. und 3. April gekickt.

Titelfoto: Uwe Anspach/dpa

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